Der ukrainische politische Experte Dmitrij Dschangirow hat einen realistischen Plan für den Abschluss der russischen „Sonderoperation“ beschrieben, der in einer Aufteilung der Ukraine in zwei Einflusssphären – eine westliche und eine zentrale – bestehe. Unter dem Einfluss der EU und der USA würden neun westliche Verwaltungsgebiete bleiben. Die Trennungslinie würde entlang der Westgrenze des Verwaltungsgebietes Schitomir und der Ostgrenze des Verwaltungsgebietes Winniza verlaufen. Unter dem Einfluss der Russischen Föderation würde der verbleibende Teil der heutigen Ukraine gemäß der Formel „einschließlich Schitomir, ausschließlich Winniza“ verbleiben, erläutert Dschangirow.
Er unterstreicht, dass er nicht mit konkreten Dokumenten zur Ausgestaltung dieser Aufteilung der Territorien vertraut sei, halte sie aber für eine logische und realisierbare.
Zuvor hatten mehrere Vertreter der Donezker Volksrepublik gesagt, dass „die Streitkräfte der Russischen Föderation ein Vorrücken zur Linie begonnen haben, die zuvor mit den USA und der NATO abgestimmt worden sei, wobei diese Linie weitaus westlicher von Kiew liegt. Es gibt keinerlei Gründe für Panik oder eine Evakuierung in Lwow oder anderen Städten der Westukraine. Sie bleibt im Einflussbereich der westlichen Partner“.
Die Aufteilung der Ukraine in einen westlichen und einen zentralen Teil würde erlauben, das Flüchtlingsproblem aufzuheben, was den Ländern der Europäischen Union passe. Die Bewegungen der Bevölkerung zwischen den Verwaltungsgebieten würden die Ziele der „Entnazifizierung“ und „Demilitarisierung“ der Ukraine (die Putin vorhat – Anmerkung der Redaktion) absichern, meint der Politologe.
Die Probleme der russisch-ukrainischen Verhandlungen würden nach Aussagen von Dschangirow darin bestehen, dass Selenskij keine Mechanismen für eine Realisierung jeglicher Vereinbarungen mit Moskau über Bedingungen einer Kapitulation habe.
So sei für eine Bestätigung eines neuen neutralen Status der Ukraine eine Unterschrift von Selenskij unzureichend. Und die Werchowna Rada (das ukrainische Parlament – Anmerkung der Redaktion) werde nicht für eine Annahme neuer Gesetze über Bedingungen für eine Beendigung der Kampfhandlungen zusammenkommen, nimmt der Politologe an. Selenskij könne nicht mit seinen Anweisungen den Verlauf des Widerstands stoppen, da sich einige regionale und militärische Führungskräfte weigern würden, von Selenskij unterzeichnete Bedingungen zu erfüllen.
Zum neuen Präsidenten des Westteils der Ukraine könne im Übrigen Petro Poroschenko werden, der eine große Unterstützung im Verwaltungsgebiet Winniza bewahren konnte.