Die Meinung von Oskar Lafontaine( am 11.3.2022 in Facebook)
„Die Amerikaner haben ein – durchaus berechtigtes — nationales Interesse, einen Atomkrieg zunächst auf Europa zu begrenzen. Kein amerikanischer Präsident wird bereit sein, einen Atomkrieg in Europa sofort zum großen nuklearen Schlagabtausch der Großmächte mit Interkontinentalraketen zu eskalieren… Die Europäer aber, vor allem die Deutschen, können es in ihrem Interesse nicht hinnehmen, dass die Großmächte USA und Sowjet-Union ihren Konflikt auf europäischen Boden austragen und ihre eigenen Territorien zunächst weitgehend verschonen; dies aber ist, wie alle Nato-Übungen zeigen, derzeit die Realität.“ Das konnte man 1989 im Spiegel Nummer 18 lesen.
Daran muss man erinnern, wenn man sieht, dass die Amerikaner ernsthaft eine Zeitlang erwogen hatten, polnische MIG-29-Flugzeuge via Ramstein an die Ukraine zu liefern. Nur weil sie befürchten, dass auch das Territorium der USA bei einem Nato-Krieg mit Russland nicht mehr verschont bliebe, haben sie wohl kalte Füße bekommen.
Der Ukraine-Krieg, Folge der von den USA gegen den Rat einiger ihrer außenpolitischen Experten betriebenen Nato-Osterweiterung, zeigt wieder einmal, wie weit der französische Präsident Charles de Gaulle vorausgedacht hat, als er auf eine eigenständige europäische Außen- und Verteidigungspolitik drängte. Wenn Europa überleben will, dann darf es sich nicht in die Auseinandersetzung der atomaren Großmächte USA, Russland und China hineinziehen lassen.
Es muss alles getan werden, um den mörderischen Krieg in der Ukraine zu stoppen. Schon zu viele Menschen verloren ihr Leben und bald sind Millionen auf der Flucht. Wenn dieser Krieg beendet ist, brauchen wir eine eigenständige europäische Außen- und Verteidigungspolitik, die sicherstellt, dass unser Kontinent kein atomares Schlachtfeld wird.
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