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Washington bereitet Kiew auf eine „taktische Niederlage Moskaus“ vor


Die Vereinigten Staaten setzten weiterhin auf eine Verstärkung der Konfrontation zwischen Moskau und Kiew. Wie die US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) (in der Russischen Föderation als eine unerwünschte Organisation eingestuft) mitteilte, werde Washington der Regierung der Ukraine im August Hilfe im Umfang von 4,5 Milliarden Dollar bereitstellen. Dies ist beinahe dreimal mehr als der Umfang der Hilfe, die im Juli gewährt wurde (1,7 Milliarden Dollar). Somit beläuft sich seit Beginn der international umstrittenen Sonderoperation Russlands die Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Ukraine auf bereits 8,5 Milliarden Dollar. Und dies ist nicht die Obergrenze. Gemäß dem Lend-Lease-Gesetz hat Washington zugesagt, der Ukraine fast 40 Milliarden Dollar bereitzustellen, von denen mehr als ein Drittel für Waffen ausgegeben werden sollen.

Im August wird man in das neue US-amerikanische Militärpaket über eine Milliarde Dollar erstmals das moderne westliche Luftabwehrsystem mittlerer Reichweite NASAMS (NASAMS – Norwegian Advanced Surface to Air Missile System) einschließen. Seine Raketen AMRAAM (Advanced Medium-Range Air-to-Air Missile) sind in der Lage, effektiv Luftziele im Radius von 25 bis 40 Kilometer zu vernichten. Außer ihnen werden die Streitkräfte der Ukraine laut Aussagen des stellvertretenden Pentagon-Chefs Colin Kahl Geschosse für die Mehrfachraketenwerfer-Systeme HIMARS, 75.000 155-Millimeter-Artilleriegeschosse, 1000 Javelin-Panzerabwehrraketen, mehrere hundert Einweg-Panzerfäuste AT4, Sprengstoff, 50 gepanzerte medizinische Fahrzeuge, Medikamente und Ausrüstungen erhalten. Ein Großteil davon seien nach Einschätzung von Experten Angriffswaffen. In Kiew ist man der Auffassung, dass sie den Einheiten der ukrainischen Streitkräfte nicht reichen würden, um in den nächsten Monaten aktive Kampfhandlungen zu führen. Einer analogen Meinung ist auch der Vertreter des Pentagons.

Kahl erklärte, dass „die USA der Ukraine bereits hinreichend HIMARS-Raketenwerfer-Systeme für die Führung effektiver Kampfhandlungen übergeben hat“. Laut seinen Worten habe Kiew 16 solcher Systeme von den Vereinigten Staaten erhalten, drei identische M270-Anlagen von Großbritannien, und weitere drei werde Deutschland an die Ukraine übergeben. „Bei den Ukrainern ist es nicht schlecht um die Anzahl der Systeme bestellt. Und eine Priorität ist jetzt tatsächlich die Gewährleistung stabiler Lieferungen von Munition für sie“, sagte Kahl. Kiew hatte von den USA über einhundert derartige Systeme angefordert. Aber dies seien nicht, wie Kahl anmerkte, „die Systeme, von denen laut unseren Schätzungen hunderte für das Erreichen jener Ergebnisse, die sie demonstrieren, erforderlich sind. Dies sind Systeme mit einer präzisen Zielsuche, die für eine Vernichtung sehr bestimmter Ziele gebraucht nötig sind“.

Bei solch einer massiven Unterstützung lehnt Kiew vorerst Kontakte über eine Feuereinstellung mit Russland ab. Und wie der Berater des Chefs des Präsidenten-Office, Michail Podoljak, in einem Interview für die Zeitung „Le Figaro“ mitteilte, „ist die Ukraine bereit, Friedensverhandlungen mit dem Kreml nur nach dem Zufügen mehrerer wichtiger taktischer Niederlagen in Bezug auf die Russische Föderation zu beginnen“. Er ist der Meinung, „um mit Russland zu sprechen, muss man eine richtige Verhandlungsposition haben, die vier einfache Komponente enthält – eine weitreichende Artillerie, Mehrfachraketenwerfer-Systeme und ATACMS, um die Logistik der Russischen Föderation zu vernichten, Luftabwehr- und Raketenabwehrsysteme, um die Städte zu verteidigen; Kampfdrohnen – die besten Jäger sowie gepanzerte Technik für Gegenoffensiven“.

Jedoch sind derzeit keinerlei Angriffserfolge seitens der ukrainischen Streitkräfte zu beobachten, und dies nicht an einer einzigen Front. Dabei seien nach Aussagen von Podoljak die Meldungen ukrainischer Medien über Gegenoffensiven in der südlichen Richtung alles nur „Teil einer informationsseitigen und psychologischen Operation“. Der Chef von Polens Büro für nationale Sicherheit, Paweł Soloch, denkt, dass „eine ukrainische Gegenoffensive nur erwartet wird. Dafür „werden aber unverzüglich Waffen gebraucht, in einem großen Umfang“. „Alle warten auf eine Offensive, denn ihr Erfolg würde eine Situation schaffen, in der man irgendwelche Verhandlungen führen könnte, Friedensgespräche oder zumindest über eine Feuereinstellung. Bisher erfolgt nichts Derartiges. Alles verweist darauf, dass die nächsten zwei Monate zu entscheidenden werden können“, erklärte Soloch einem Interview für den Sender „PolsatNews“.

Vor diesem Hintergrund demonstriert Russland taktische Erfolge. Westliche Medien zitieren die aktuellen Reports der britischen Aufklärung, in denen erklärt wird, dass „Russland im vergangenen Monat im Donbass um zehn Kilometer vorgerückt“ sei. „In London hält man dies für keinen sehr großen Erfolg. Aber im Donbass sind bis zu 70 Prozent aller Militärverbände der Ukraine konzentriert. Innerhalb von acht Jahren ist eine tiefgestaffelte Verteidigung geschaffen wurden, die man sehr schwer schnell durchbrechen kann“, kommentiert die Situation der Militärexperte und Generalleutnant im Ruhestand Jurij Netkatschjow. Er ist sich gewiss, dass, wenn „die Arbeit der Kampfeinheiten, der russischen Artillerie, der Raketenwerfer-Systeme und der Luftstreitkräfte mit der bisherigen Effektivität fortgesetzt wird, bald eine strategische Wende in der von der Russischen Föderation durchgeführten Sonderoperation erfolgt“.