Am vergangenen Donnerstag konnte die Moskauer „Nesawissimaja Gazeta“ (deutsch: „Unabhängige Zeitung“) auf den 33. Jahrestag ihres Erscheinens zurückblicken. Das seit 2007 von Konstantin Remtschukow als Generaldirektor und Chefredakteur in Personalunion geleitete Blatt (er hatte es im Jahr 2005 erworben) versteht sich nicht nur als Wegbegleiter des aktuellen Geschehens in Russland und im Ausland. Es ist gleichfalls eine Plattform für unterschiedliche Meinungen zum Gestern, Heute und Morgen und inspiriert zu Diskussionen.
Die „Nesawissimaja Gaseta“ kam als eine der vielversprechendsten Zeitungen auf dem sich gerade formierenden russischen Medienmarkt. Gegründet im Dezember 1990, als eins der ersten Blätter nach Wegfall der bis dahin noch offiziell geltenden, aber längst ausgehöhlten staatlichen Zensur, war sie jung, ohne Vorgeschichte in Sowjetunion oder Zarenreich, ihr Wort hatte Einfluss. Als Qualitätszeitung sei die „NG“ regelrecht am Reißbrett entworfen worden, „folgte der Avantgarde des liberalen Projekts“, so beschreibt es der Moskauer Medienwissenschaftler Iwan Sassurski, der dort selbst kurz tätig war. Heute kann das Blatt, das nicht nur als Printausgabe auf dem Markt, sondern auch im Internet zu finden ist (www.ng.ru), auf eine bewegte und interessante Geschichte zurückblicken, die nach dem 24. Februar des vergangenen Jahres neue Akzente und Herausforderungen für die festen und freien Autoren der „Nesawissimaja Gazeta“ bescherte. Dies war ebenfalls in einem Grußschreiben von Konstantin Remtschukow zu spüren, welches am Donnerstag auf der Internetseite der „NG“ veröffentlicht wurde. Die Redaktion „NG Deutschland“ veröffentlicht im Nachfolgenden eine Übersetzung dieses Schreibens.
„Heute, am 21. Dezember 2023, ist unsere Zeitung 33 Jahre alt geworden! Ein Alter des Geistes, der Reife und Weisheit. Ein Alter, Sie wissen selbst von wem. Ein Alter der Bereitschaft, nach Golgotha zu gehen…
Die „Nesawissimaja Gazeta“ ist eine unabhängige Zeitung im direkten Sinne des Wortes. Dies wissen alle. Und man schätzt es, selbst wenn dies auch irgendwem nicht gefällt.
Uns gefällt es, unabhängige und freie zu sein. In Russland zu leben und zu arbeiten und dabei solche zu bleiben, ist eine große Ehre für die Journalisten und Mitarbeiter.
Wie banal die Verse des Poeten (Alexander Kuschner – Anmerkung der Redaktion) „die Zeiten wählt man nicht aus, in ihnen lebt und stirbt man“ klingen mögen, sie geben maximal genau das Schicksal eines jeden Menschen im Einzelnen und aller zusammen wieder.
Die „Nesawissimaja Gazeta“ beharrt weiterhin konsequent auf die Realisierung ihrer Mission – ein Vorreiter auf dem Markt der Analyse und Interpretation aller Typen von Informationen zu sein. Die Struktur des Blattes mit seinen bemerkenswerten Beilagen „NG-Wissenschaft“, „NG-Religion“, „NG – Ex-libris“, „NG-Energie“, „NG-Dipkurier“ und „Nesawissimoje Militärrundschau“ erlaubt, unsere Mission auf einem hohen Expertenniveau zu realisieren.
Danke Ihnen, teure Leser, dass Sie bereits dreiunddreißig Jahre, die absolut und radikal unterschiedliche politische Epochen in der Geschichte unseres Landes in sich vereinigten, mit uns bleiben.
Wir bemühen uns für Sie! Und wir werden dies weiterhin bis zu den letzten Möglichkeiten tun.
Wir verlieren nicht den Optimismus, verspüren aber auch keinerlei Illusionen.
Ihnen sei alles Gute gewünscht!
Konstantin Remtschukow“