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Russland wird bei der UNO-Klimakonferenz in Aserbaidschan im kommenden November Präsident Wladimir Putin oder Premierminister Michail Mischustin vertreten. Die Russische Föderation bereitet sich vor, ihre neue Klima-Strategie bei der COP29-Konferenz zu präsentieren, die vom 11. bis 22. November in Baku erfolgen wird. Ungeachtet des Scheiterns des Pariser Klima-Abkommens und der zunehmenden Skepsis bezüglich der Möglichkeiten einer Verringerung der Treibhausgas-Emissionen bestehen die westlichen Länder weiterhin auf der Notwendigkeit eines „Kampfes gegen die Klimaveränderung“, die man vom Prinzip her nicht stoppen kann. Die Entwicklungsländer nutzen den westlichen Hang zu einer Klima-Ideologie für die Erzielung von Gewinnen – durch den Verkauf von Solarzellen und E-Autos, aber auch durch Gelder aus dem Klima-Kompensationsfonds, den die entwickelten Länder finanzieren sollen. Beim anstehenden Summit in Baku werden die Regierungen Aserbaidschans und Brasiliens vorschlagen, noch einen speziellen internationalen Fonds zu schaffen, der die Projekte für weniger CO2-Emissionen, also für kohlenstoffarme Vorhaben, die keine wirtschaftlichen Perspektiven besitzen, bezahlen soll.
Russlands Präsident Wladimir Putin oder Kabinettschef Michail Mischustin können zum Klima-Gipfel der UNO COP29 kommen, der zu Beginn der zweiten Novemberdekade in Baku erfolgen wird. Dies erklärte der Berater des russischen Präsidenten und Sondervertreter des Präsidenten für Klimafragen, Ruslan Edelgerijew.
Am 7. Oktober bestätigte man im Regierungsapparat, dass sich Russland vorbereite, seine Klima-Strategie auf der internationalen COP29-Konferenz in Baku vorzustellen. Und am 8. Oktober bilanzierte man im Ministerium für Wirtschaftsentwicklung die erste Etappe des überaus wichtigen Innovationsvorhabens staatlicher Bedeutung „Russisches System für ein Klima-Monitoring“. Überaus wichtiges Innovationsvorhaben staatlicher Bedeutung ist ein besonderer Status, der Entscheidungen der russischen Regierung verliehen wird.
„Die Klimaveränderung beeinflusst die Welt- und nationale Wirtschaft. Die durch die Klima-Veränderungen bedingten Risiken bedrohen die Stabilität der Wirtschaftssysteme, daher ergibt sich die Notwendigkeit der Gestaltung eines Komplexes von Maßnahmen zur Sicherung einer stabilen Entwicklung. Die Ergebnisse des Projekts sind im Vorfeld der Bestimmung der neuen Klima-Ziele Russlands bis zum Jahr 2035, der 29. Klima-Konferenz der UNO, der Erörterung der Finanzierung der zweiten Etappe des Projekts, aber auch der Ausarbeitung operativer Maßnahmen zur Dekarbonisierung der Wirtschaft im Rahmen des operativen Plans der Strategie für eine kohlenstoffarme Entwicklung außerordentlich wichtig. Für eine Berücksichtigung des „Russischen Systems für ein Klima-Monitoring“ in der internationalen Berichterstattung müssen eine Implementierung der Ergebnisse der ersten Etappe gewährleistet und Schritte für das nächste halbe Jahre vorgezeichnet werden“, erklärt der Chef des Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung, Maxim Reschetnikow. Sein Ministerium ist zum Administrator für die Schaffung des russischen Systems für ein Klima-Monitoring ernannt worden. Dieses Vorhaben ist durch Präsident Putin in das Verzeichnis der Hauptaufgaben im Erlass über die nationalen Entwicklungsziele bis zum Jahr 2030 aufgenommen worden.
Die Schlüsselaufgabe des Projekts ist die Versorgung des Staates, der Bürger und des Business mit objektiven Daten über die Veränderungen des Klimas und deren Folgen. Dabei geht es u. a. auch um eine Präzisierung der Schätzungen für die Emissionen und das Absorbieren von Treibhausgasen, aber auch um deren weiteren Nutzung auf einer ständigen Grundlage bei der Realisierung von Maßnahmen, die auf eine ökologische Transformation der Sektoren der russischen Wirtschaft abzielen.
Das „Russische System für ein Klima-Monitoring“ gehöre zur Top 5 der weltweiten analogen Programme zur Erfassung der ökonomischen Auswirkungen der Klima-Politik, behauptet man im Ministerium für Wirtschaftsentwicklung. Entsprechend den Ergebnissen der ersten Etappe der Umsetzung des Projektes sind im Nationalen Kataster der Treibhausgase 22 Koeffizienten für eine Berechnung der Treibhausgasemissionen auf dem Territorium Russlands präzisiert worden, was 28 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen ausmacht. Die Exaktheit der Beschreibung des CO2-Zyklus hat um 20 bis 70 Prozent zugenommen. Im Rahmen des Projekts ist ein Netzwerk zum Monitoring der CO2-Absorption durch Wald- und andere oberirdische Öko-Systeme organisiert worden, das bis zum Jahr 2030 1317 Testgelände für Beobachtungen unterschiedlicher Intensität umfassen wird. In der ersten Etappe der Realisierung des Projekts (in den Jahren 2023 und 2024) funktionieren bereits 254 Testgelände.
„Mit Hilfe der Projektdaten haben wir erstmals die wirtschaftliche Effizienz der Entscheidungen auf dem Gebiet der Klima-Politik – aufgeschlüsselt für die gesamte russische Wirtschaft – bewertet. Dies können nur einzelne Länder in der Welt“, teilte Alexander Schirow, Direktor des Instituts für volkswirtschaftliche Prognostizierung der Russischen Akademie der Wissenschaften, mit.
Das russische System für ein Klima-Monitoring sieht wie eine vernünftigere Entscheidung vor dem Hintergrund der ideologischen Vorgaben für eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen unabhängig von ihrer Realisierbarkeit oder wirtschaftlichen Berechtigung aus. Die westlichen Länder sind bereit, die Erzeugung und den Verbrauch von Fleisch zu reduzieren, das Heizen und die Stromerzeugung im Interesse unerreichbarer Ziele für eine Verringerung der Treibhausgasemissionen oder für eine Beendigung der Klimaveränderungen einzuschränken.
Die „NG“ hat bereits berichtet, dass das Scheitern des Pariser Abkommens und die Unerreichbarkeit seiner Klimaziele selbst die wichtigsten Lobbyisten der „grünen“ Agenden des Weltwirtschaftsforums (WEF) eingestanden haben.
Die Treibhausgasemissionen verringern sich nicht, sondern nehmen zu. Dabei hat die durchschnittliche Zunahme der Temperaturen in den Regionen schon längst die vom Klimaabkommen ausgewiesene Schwelle von 1,5 Grad überschritten. Die Erwärmung und die Zunahme der Treibhausgasemissionen werde man schon selbst im Falle eines stärkeren Ausbremsens der Weltwirtschaft als zu Zeiten der COVID-Pandemie nicht stoppen können, erklären Experten.
Die Ideologie des „Kampfes gegen eine Klima-Veränderung“ macht heute die schmerzhafteste Krise beim Kollidieren mit den wirtschaftlichen Realitäten durch. Die Wasserstoff-Energetik oder Wasserstoff-Brennstoffe bleiben auf einem Niveau von Vorhaben, die überaus große Verluste einfahren. Die Versuche, CO2 aus der Atmosphäre zu gewinnen, sind ebenfalls nicht einmal einer Rentabilität von 0 Prozent nahegekommen. Die meisten Entwicklungsländer ignorieren überdies
die Ideologie einer „grünen“ Transformation.