Die zu Ende gehende Kalenderwoche brachte erneut viele interessante Nachrichten aus Russland. Bemerkenswert ist zum Beispiel, dass die Schüler- bzw. Abi-Bälle am Freitag und Samstag in Russland für rund 600.000 junge Russen das Ende eines Lebensabschnitts markieren. Allein in der Hauptstadt werden etwa 45.000 Jungen und Mädchen auf dem Territorium des Ausstellungszentrums WDNCh bis in die frühen Morgenstunden des Samstags feiern. Viele von ihnen werden bald ein Hochschulstudium beginnen. Andere News, an denen wir nicht vorbeigehen konnten, haben wir in nachfolgender Übersicht zusammengestellt Bürger Russlands bewahren Optimismus 29 Prozent der Bürger Russlands sind der Auffassung, dass sie reale Gründe haben, mit einer Verbesserung ihrer materiellen Lage im nächsten Jahr zu rechnen. Dies ergab eine Umfrage der Moskauer Stiftung „Öffentliche Meinung“, deren Zahlen am Freitag vorgelegt wurden. Als größte Optimisten erwiesen sich dabei die Befragten in der Altersgruppe 18 bis 30 Jahre (53 Prozent). 37 Prozent der Befragten denken, dass sie im nächsten Jahr die Stabilität ihres Einkommens bewahren werden. Lediglich 13 Prozent der Bürger Russlands erwarten eine Verschlechterung ihrer materiellen Lage. 6. Runde beim Austausch von Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine Am 26. Juni erfolgte bereits der sechste Austausch von Gefangenen zwischen Russland und der Ukraine. Auf paritätischer Grundlage, wie es hieß, aber ohne Angabe konkreter Zahlen. Damit erfolgte ein weiterer Schritt bei der Umsetzung der humanitären Vereinbarungen, die am 2. Juni zwischen Vertretern Russlands und der Ukraine in Istanbul erzielt worden waren. Sie sehen vor, dass ein Austausch gemäß der Formel „alle gegen alle“ für zwei Kategorien von Gefangenen durchgeführt – von verwundeten und schwer kranken Gefangenen sowie von allen Personen unter 25 Jahre. Laut Angaben des Kremlsprechers Dmitrij Peskow würde nach Abschluss des Gefangenenaustauschs ein Datum für die dritte Runde direkter Verhandlungen Russland und der Ukraine genannt werden. Über 40 Prozent der Einwanderer in Russlands favorisieren die Scharia Auch der Kremlwachdienst FSO führt regelmäßig Befragungen durch. Vor dem Hintergrund der Verschärfung der Einwanderungsgesetzgebung und zunehmender Fälle einer Involvierung von Migranten – vor allem aus Mittelasien – in eine terroristische Tätigkeit auf dem Territorium Russlands interessierte sich der FSO für die Stimmungen unter den Einwanderern. Über die Ergebnisse der entsprechenden Untersuchungen informierte am Donnerstag die Regierungszeitung „Rossiskaja Gazeta“ unter Berufung auf den Sekretär des russischen Sicherheitsrates Jurij Kokow. So haben die FSO-Soziologen ermittelt, dass 24 Prozent der Arbeitsmigranten in Russland bereit sind, an Protesten teilzunehmen, um das Recht zu verteidigen, im Land entsprechend den Scharia-Normen zu leben. Fast jeder siebente befragte Migrant (15,3 Prozent) erklärte die Bereitschaft, sich „widerrechtlichen politischen Aktionen“ anzuschließen. Überdies, so Kokow, würden 43,5 Prozent der Migranten im Land die Scharia der weltlichen Gesetzgebung den Vorrang geben. Russland erwartet seine erste Bananenernte im Jahr 2027 Etwa 1.400 Tonnen Bananen sollen in zwei Jahren im russischen Verwaltungsgebiet Stawropol geerntet und vermarktet werden. Laut Informationen des Gouverneurs Wladimir Wladimirow werden dazu für ca. drei Milliarden Rubel (rund 32,9 Millionen Euro) auf 46 Hektar Gewächshäuser errichtet, in denen tropische Bedingungen herrschen werden. Realisiert wird das Projekt unter Federführung des Unternehmens „GenGroup Rus“ und der Firma „GenGroup Qazaqstan“ (beide gehören dem türkischen Unternehmen Gen Group aus Istanbul). Und der russische Staat wird gleichfalls finanzielle Unterstützung gewähren. Falls die ambitionierten Pläne für die Bananen aufgehen, könnten durchaus Mango, Maracuja, Avocado usw. folgen, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Novosti. Falschheit und Heuchlerei – ein Markenzeichen mancher Moskauer Beamter Nachdem die Moskauer Metro zu ihrem 90. Jahrestag am 15. Mai in der Metrostation „Taganskaja“ eine restaurierte Stalinfigur aufstellen ließ, gab es nicht nur Zustimmung. Eine junge Hauptstädterin hatte einen Tag später an der Figur zwei Zitate von Präsident Wladimir Putin und Ex-Präsident Dmitrij Medwedjew hinterlassen. So hatte der Kremlchef am 3. Dezember 2009 erklärt: „Das ganze Positive ist durch einen inakzeptablen Preis erreicht worden. Das Erreichen von Zielen mittels Repressalien ist inakzeptabel. Das ist unmöglich. In dieser Zeit (der Herrschaft Stalins) hatte es nicht nur den Personenkult gegeben, sondern auch massenhafte Verbrechen gegenüber den Völkern“. Und die Jabloko-Partei plante für den 3. Juli an der besagten Metrostation eine Protestaktion mit maximal 20 Teilnehmern. Am 24. Juni kam die zu erwartende Antwort aus der zuständigen Moskauer Präfektur. Unter Verweis „auf die sich ergebene epidemiologische Situation“ und das Risiko „einer Verbreitung der Corona-Virus-Infektion“ erfolgte eine Ablehnung. Heuchlerisch, falsch und verlogen, da in der russischen Hauptstadt im Grunde genommen jeden Tag Veranstaltungen stattfinden, an denen mehr als 20 Personen teilzunehmen. Ganz zu schweigen von den vollen Metrozügen in der Rushhour. Aber so sind halt die Moskauer Beamten mit Verfügungsgewalt.
Bürger Russlands bewahren Optimismus
20:17 28.06.2025