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Auktion sollte der Partei „Sonnenaufgang“ Geld einbringen


Vertreter der Opposition organisierten am 14. April eine Auktion zur Unterstützung der Bildung der Partei „Rassvet“ (deutsch: „Sonnenaufgang“) von Jekaterina Dunzowa, deren Gründungskongress für den 1. und 2. Mai angekündigt worden ist. Das Ereignis erfolgte in einem „Hybrid-Format“: Mehrere Teilnehmer waren im Herzen Moskaus, in der Abgeordneten-Akademie zusammengekommen, und anderen hatten man vorgeschlagen, dem Geschehen online in einem speziellen Chat zu folgen. Dunzowa betonte, dass die Abhaltung des Parteitages großen Ausgaben verlange. Derweil setzt die Politikerin an sich ihre aktive Tour durch Städte Russlands fort. Am Wochenende weilte sie so in Brjansk, Kaluga und Tula.

Die künftige Chefin der Partei „Sonnenaufgang“, Jekaterina Dunzowa, begründete die Notwendigkeit der Durchführung der Auktion damit, dass es den Delegierten an Geld für Fahrkarten bzw. Flugtickets mangele, und den Organisatoren – für das Anmieten einer sicheren Räumlichkeit. „Und da haben unsere Anhänger aus verschiedenen Städten Russlands – von Rostow am Don bis Krasnojarsk – auf solch eine unterschiedliche Art und Weise und mit solch einem wertvollen Schaffen gehandelt, um den Mitstreitern zu helfen“, erklärte sie. Bei der Versteigerung waren Bilder von Amateur- und Berufskünstlern, Plastiken, Schmuckgegenstände, Ledererzeugnisse und sogar ein Bücherregal angeboten worden. „Alle Angebote der Auktion vereint eine wichtige Komponente: Ihre Autoren sind unsere Gleichgesinnten, Menschen, die ihren Beitrag leisten, um eine lichte Zukunft näherzubringen“, unterstrich die Politikerin, die bekanntlich im Vorfeld der jüngsten Präsidentschaftswahlen gar nicht erst als Kandidatin registriert worden war. Die Veranstaltung sollte in einem Hybrid-Format erfolgen: in der Moskauer 4. Monettschikowskij-Gasse, wo es Platz für 25 Teilnehmer gab, und online in einem speziellen Chat. Bei Redaktionsschluss für den vorliegenden Beitrag waren die Ergebnisse der Versteigerung noch nicht bekannt.

Auf die „NG“-Frage nach den Spendern unterstrich Dunzowa: „Alle Angebote sind durch unsere Anhänger zur Verfügung gestellt worden, durch gewöhnliche Bürger, die unsere Bewegung, die Gründung der Partei unterstützen wollten. Zur Auktion erwarten wir alle Anhänger und Sympathisanten. Wir haben öffentlich alle zur Teilnahme eingeladen und werden uns über alle Kommenden freuen. Dabei antwortete die Politikerin hinsichtlich möglicher Beanstandungen seitens der Behörden und der Summen so: „Dies ist die erste Auktion. Und wir wissen nicht, wie sie verlaufen wird. Bezüglich der Summe der Ausgaben gibt es ebenfalls vorerst keine endgültigen Informationen. In den Regionen haben noch nicht alle Versammlungen zur Nominierung von Delegierten durchgeführt. Vom Wesen her erfolgt derzeit alles auf freiwilliger Basis. Und unsere Anhänger sind sehr in den Prozess der Vorbereitung zum Parteitag involviert. Wir gehen erstmals diesen Weg, und auf einige Fragen haben wir keine vorbereiteten Antworten. Wir handeln aber nur im Rahmen des Gesetzes“.

Derweil unternimmt die Politikerin im Vorfeld der Parteitagsvorbereitungen aktive Reisen durch die Regionen. Am vergangenen Wochenende besuchte Dunzowa gleich drei Städte – Brjansk, Kaluga und Tula. Neben dem Parteiaufbau erörterte man die September-Wahlen und sprach über örtliche Probleme. Allerdings vergaß Dunzowa auch nicht die föderale Agenda. Bei den Treffen gedachte man mit einer Schweigeminute den Opfern des Terroraktes in der Crocus-City-Hall, aber auch der bei einem Beschuss des Brjansker Gebietes am 9. April ums Leben gekommen Mutter und ihres Kindes. Als Gegenleistung für die Hilfe bei der Registrierung ihrer Partei versprach Dunzowa den Anhängern Sicherheit: „Niemand kann sich (jetzt) in nicht einer Region des Landes in Sicherheit fühlen. Dem muss ein Ende bereitet werden“.

Wie die „NG“ schon früher berichtete, kommen zu solchen Treffen aktiv Vertreter anderer Oppositionsparteien, zum Beispiel von „Jabloko“ und der KPRF. Wie Dunzowa selbst der „NG“ erzählte, unter Bedingungen, unter denen die örtliche Selbstverwaltung und die Politik in den Regionen in einer langjährigen Krise stecken würden und das Auftauchen jeglicher neuen Personen und umso mehr solch einer Organisation wie eine politische Partei gewaltiges Interesse auslöse. „Es ist unsere Pflicht als Menschen, die Land aufrichtig ein Wohlergehen wünschen, dieses Interesse zu nutzen, damit die Menschen nicht den Glauben an Veränderungen verlieren“, betonte Dunzowa. Nach ihren Worten würde sie bisher mit keinem Druck seitens der Behörden konfrontiert werden.

„Es ist unser Ziel, bis zum Parteitag eine maximale Anzahl regionaler Vertretungen zu etablieren. Und objektiv haben wir viele aktive Anhänger in ganz Russland. Laut Gesetz müssen wir in mindestens der Hälfte der Gesamtzahl der Regionen eine Vertretung haben. Diese Aufgabe können wir bewältigen. Ich blicke optimistisch auf unseren Aufbau der Partei und glaube, dass „Rassvet“ zur ersten Partei wird, in der die regionalen Abteilungen hinsichtlich der Aktivitäten selbst die Abteilungen in Moskau und Sankt Petersburg übertreffen werden. Und irgendwo auch so schon übertreffen“, sagte sie.

Übrigens, der „Rassvet“-Ableger im Swerdlowsker Verwaltungsgebiet sammelte 121.000 Rubel Spendengelder für Hochwasser-Opfer.

Der Leiter der Politischen Expertengruppe, Konstantin Kalatschjow, erinnerte die „NG“ daran, dass derartige Auktionen zur Unterstützung politischer Parteien, politischer Häftlinge und der außerparlamentarischen Opposition auch früher veranstaltet wurden. „Für Dunzowa besteht die Hauptaufgabe darin, sich vom Thema einer Finanzierung seitens der außerparlamentarischen Opposition und politischen Emigranten zu distanzieren“, meint der Experte. „Eine Auktion ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, nicht nur Aufmerksamkeit zu gewinnen, sondern auch zu demonstrieren, dass die Partei eine Finanzierung von der Basis aus hat. Ich nehme an, dass der Staat dies alles wahrscheinlich ignoriert, und die Probleme werden sich für die Parteiorganisation in der Phase der Registrierung ergeben“.