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Der Stab der „kasachischen Revolution“ ist in Kiew ausgemacht worden


Der kasachische Oppositionspolitiker und Ex-Minister (für Energie, Industrie und Handel von April 1998 bis Oktober 1999 – Anmerkung der Redaktion) Muchtar Abljasow koordiniert wahrscheinlich die Proteste in den Städten Kasachstans aus seinem Stab in Kiew. Erste Meldungen darüber, dass die Vertreter der Rechtsschutz- und Sicherheitsorgane hinsichtlich der Anzahl offensichtlich den Protestierenden unterlegen seien, waren in kasachischen Internetgruppen gleichfalls mit der Unterschrift von „Muchtar Abljasow“ aufgetaucht.

Der kasachische Oppositionspolitiker Abljasow hatte sich über Facebook an die Teilnehmer der Proteste mit dem Aufruf gewandt, „die Handlungen zu koordinieren“, und Kontakt-Telefonnummern seines Stabes ausgewiesen, die Vorwahlnummern ukrainischer Telekommunikationsunternehmen haben. Diese ukrainischen Telefonnummern des Kiewer Stabs von Abljasow waren im Internet bereits im Juli vergangenen Jahres verbreitet worden, berichtete das ukrainische Nachrichtenportal www.strana.ua. Laut Angaben des ukrainischen Mediums war schon damals die Rede von der Planung und Koordinierung von Protestaktionen für einen „Sturz des Nasarbajew-Regimes“ gewesen.

„Wir werden nur mit kleinen Gruppen kommunizieren, wobei wir planen, mindestens 100 bis 200 solcher Gruppen in jeder Stadt zu bilden. Diese Gruppen werden nur mit mir und dem Stab in Kiew Kontakte haben, was die Vertraulichkeit und Sicherheit garantiert“, zitiert www.strana.ua Aufrufe des vergangenen Jahres im Namen des inzwischen 58jährigen Abljasows.

Ganz am Anfang der Proteste waren mit der Unterschrift von Abljasow Meldungen über eine deutliche zahlenmäßige Überlegenheit der Protestierenden über den Kräften der Polizei veröffentlicht worden, was letzterer keine Chancen ließ, die Situation unter Kontrolle zu bekommen.

Auf dem Platz der Kundgebung in der Stadt Aktau seien mindestens 5.000 Menschen. Solch eine Anzahl von Protestierenden sei die einheimische Polizei nicht in der Lage auseinanderzutreiben. In Aktau gebe es nicht mehr als 700 Polizeibeamte, hatte man in kasachischen Internetgruppen zu Beginn der Proteste im Namen von Abljasow geschrieben. Wenn die Pläne des Oppositionspolitikers realisiert werden, könnte man in der nächsten Zeit eine triumphale Rückkehr des Ex-Ministers und Oppositionspolitikers Abljasow nach Kasachstan erwarten.

Vorerst aber berichten Beobachter über die Flucht eines Teils der abtretenden Elite mit Flugzeugen aus Kasachstan – unter anderem nach Kirgisien. Auch Elbasy (der Führer der Nation Nursultan Nasarbajew – Anmerkung der Redaktion) selbst bereite sich vor, zwecks einer Heilbehandlung ins Ausland zu gehen.

Eine am Mittwoch vom Moskauer Flughafen Vnukovo aus gestartete Sonder-Passagiermaschine vom Typ Tu-214 konnte nicht im Flughafen von Almaty landen und verließ daher laut Angaben entsprechender Internetseite den kasachischen Luftraum. Derweil ist in den Morgenstunden des Donnerstags gemeldet worden, dass Militärs in Almaty eine Operation gegen radikale Protestierende begonnen hätten.

Möglicherweise steht dieses Vorgehen auch mit einer Entscheidung der Organisation des Vertrages über kollektive Sicherheit (OVKS) in einem Zusammenhang. So erklärte Armeniens Premierminister Nikol Paschinian am Mittwochabend, dass im Zusammenhang mit einer Bitte des kasachischen Staatsoberhauptes die Entscheidung getroffen worden sei, kollektive Friedenstruppen der OVKS in die Republik zwecks Stabilisierung und Normalisierung der Lage zu entsenden. Paschinian ist derzeit Vorsitzender des Kollektiven Sicherheitsrates der Organisation.

„Im Zusammenhang mit der Bitte des Präsidenten der Republik Kasachstan Kassym-Schomart Tokajew und angesichts der Gefahr für die nationale Sicherheit und Souveränität der Republik Kasachstan, ausgelöst unter anderem auch durch eine Einmischung von außen, hat der Kollektive Sicherheitsrat der OVKS entsprechend Artikel 4 des Vertrags über kollektive Sicherheit den Beschluss gefasst, zeitlich begrenzt kollektive Friedenstruppen der OVKS in die Republik Kasachstan zwecks Stabilisierung und Normalisierung der Lage in diesem Land zu entsenden“, schrieb Paschinian auf seiner Facebook-Seite.