Unabhängige Zeitung

Private Tageszeitung

Der Versuch des Hauptschlages endete mit großen Verlusten für die ukrainischen Streitkräfte


Die Ukraine wird sich wohl kaum mit der Richtung des Hauptschlages ihrer Gegenoffensive festgelegt haben, wie dies einige westliche Massenmedien auszulegen begann. Die „New York Times“ meldete unter Verweis auf Quellen im Pentagon, dass Kiew im Raum südlich von Orechowo im Verwaltungsgebiet Saporoschje (das Russland für sich laut Verfassung vollkommen beansprucht, aber bisher immer noch nicht vollkommen kontrolliert – Anmerkung der Redaktion) dieser Tage erhebliche Reserven dorthin verlegt hätte, die unter Beteiligung der NATO ausgebildet wurden, was angeblich eine neue Phase der aktiven Offensive belege. Die Mitteilung bestätigen indirekt andere Medien, aber auch in einem gewissen Sinne die Angaben des russischen Verteidigungsministeriums über erbitterte Gefechte in der Orechowo-Richtung.

Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation meldete, dass bei einer Offensive der ukrainischen Streitkräfte bei Orechowo, „nördlicher der Ortschaft Rabotino des Verwaltungsgebietes Saporoschje bis zu drei taktische Bataillonsgruppen aus dem Bestand von Brigaden der strategischen Reserve eingesetzt wurden“ (Bestätigungen für diese Informationen aus anderen Quellen liegen jedoch nicht vor – Anmerkung der Redaktion).

Diese Attacken in dieser Richtung hätten aber keinen Erfolg gehabt. In den Morgenstunden des Donnerstags habe durch Angriffe der Luftwaffe und der Artillerie der Streitkräfte der Russischen Föderation die Aktivität der Reserven der ukrainischen Streitkräfte nachgelassen. Die Verluste der Ukraine innerhalb von 24 Stunden hätten laut Angaben von Russlands Verteidigungsministerium über 280 Militärs ausgemacht (dies wäre fast ein ganzes Infanterie-Bataillon – „NG“), 25 Panzer (fast ein Panzerbataillon – „NG“), zehn Schützenpanzerwagen (d. h. eine mechanisierte Kompanie – „NG“), aber auch „drei gepanzerte Gefechtsfahrzeuge, zwei Autos, ein RM-70-Vampire-Mehrfach-Raketenwerfer aus tschechischer Produktion sowie gleichfalls zwei FH-70-Haubitzen aus britischer Fertigung“.

Wobei am Mittwoch und in der Nacht zum Donnerstag die Streitkräfte der Russischen Föderation eine Serie von Raketenattacken vorgenommen hatten, in deren Verlauf wichtige strategische Ziele praktisch auf dem gesamten Territorium der Ukraine, aber auch in der Region des Schwarzen Meeres vernichtet worden seien. Laut den nicht nachprüfbaren Angaben des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation seien „konzentrierte Schläge mit hochpräzisen luft- und seegestützten Waffen großer Reichweite gegen Flugplätze, Kommando- und Dislozierungspunkte der ukrainischen Streitkräfte, Montageabteilungen und Lagerorte für unbemannte Schnellboote, aber auch Raketen, Waffen und Gefechtstechnik, die aus Ländern Europas und aus den USA geliefert wurden, geführt worden. Das Ziel der Schläge ist erreicht worden“, meldete man aus dem Schoigu-Ministerium.

Der russische Präsident Wladimir Putin sprach ebenfalls von einer Aktivierung der Kampfhandlungen in der Saporoschje-Richtung und von großen Verlusten der ukrainischen Armee. „Die hauptsächlichen Gefechte erfolgten in der Richtung des, wie man im Westen sagt, Haupt-, des wichtigsten Schlages – in der Saporoschje-Richtung“, sagte der Kremlchef. Nach seinen Worten hätte die Ukraine im Verlauf der Gefechte 39 gepanzerte Fahrzeuge, darunter 26 Panzer verloren. Die Verluste der ukrainischen Armee hätten in den vergangenen 24 Stunden 200 Mann ausgemacht. „Leider ist es auch für uns nicht ohne Verluste ausgegangen. Der Unterschied ist aber ein kolossaler – um ein Mehrfaches. Bei uns sind sie mehr als 10mal geringer als beim Gegner“, erklärte Putin.

Laut Angaben aus anderen Quellen sollen im Bereich der Schläge drei Militärflugplätze in den Verwaltungsgebieten Chmelnizkij, Schitomir und Kirowograd, ein unterirdischer Kommandostab im Gebiet Kiew sowie ein Fernmelde- und Kommandozentrum im Verwaltungsgebiet Lwow gewesen sein. Unter anderem sollen ukrainische Militärflugplätze angegriffen worden sein, wo sich vermutlich Trägermittel für die weitreichenden Storm-Shadow-Flügelraketen – Su-24- und MiG-29-Flugzeuge – befanden. Außer ihnen sei mit lenkbaren FAB-500-Bomben ein Schlag gegen Ziele auf der Schlangen-Insel geführt worden. Dort soll sich vermutlich ein Stützpunkt befunden haben, wo die Marine-Drohnen, die die Krim-Brücke angegriffen hatten, gelagert und getestet werden konnten. (Diese Angaben sehr mehr als lächerlich aus, da die Insel lange Zeit von russischen Militärs kontrolliert und nach harten Kämpfen von der ukrainischen Seite zurückerobert wurde, so dass die dortige Infrastruktur sicher in einem traurigen Zustand ist. – Anmerkung der Redaktion)

Aufgrund der militärischen Aktivitäten im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres hat sich laut Angaben internationaler Monitoring-Agenturen im Donau-Delta ein großer Stau von Frachtern gebildet. Nach einem Hilfeersuchen Kiews an die Adresse der NATO informierte der Pressedienst der Allianz am Mittwochabend, nach einer Tagung des NATO-Ukraine-Rates, dass „Kräfte der Allianz die Beobachtung der Region des Schwarzen Meeres im Zusammenhang mit dem Aussteigen Russlands aus dem Getreide-Deal aktivieren“. Dabei geht es um keinerlei militärische Unterstützung zur Absicherung der Getreidekorridore seitens des Nordatlantikpaktes. Ja, und diese Korridore werden wohl kaum ihre Arbeit wiederaufnehmen. Laut Medienberichten sollen die Seestreitkräfte der Ukraine im Bereich des Schwarzen Meeres entlang der Küste im Verwaltungsgebiet Odessa rund 30 Schiffe und Schnellboote, aber auch Aufklärungsdrohnen vom Typ Bayraktar und Tekever AR5, die laut einigen Angaben unbemannte Schnellboote zu den vorgegebenen Zielen lenken können, konzentriert haben. Die Autoren des russischen Telegram-Kanals „Rybar“ ziehen die Schlussfolgerung, dass die Streitkräfte Russlands in den nächsten Tagen „Versuche der ukrainischen Seestreitkräfte erwarten müssen, nicht nur Kampfschiffe der Schwarzmeerflotte, sondern auch zivile Schiffe im Schwarzen Meer anzugreifen“. Solche Angriffe könnten für provokante Ziele vorgenommen werden, um danach Russland diese anzulasten. (Auffällig ist der tendenziöse Charakter der Spekulationen des russischen Telegram-Kanals, der dabei gleichfalls unter den Teppich kehrt, dass vor mehreren Monaten in Moskau noch lauthals verkündet wurde, dass von den ukrainischen Seestreitkräften im Grunde genommen nichts mehr übriggeblieben sei. – Anmerkung der Redaktion)

Vor diesem Hintergrund hat die Werchowna Rada der Ukraine (das ukrainische Parlament – Anmerkung der Redaktion) den Kriegszustand und die generelle Mobilmachung um weitere drei Monate verlängert. Somit schicke man sich in Kiew nicht an, wie in Moskau erklärt wird, sich auf Friedensverhandlungen einzulassen und die Kampfhandlungen einzustellen, wobei auf neue Hilfspakete seitens der USA und der NATO gehofft wird. Russland verstärkt auch die Kontakte mit seinen Partnern und Verbündeten. Viele Experten sind der Auffassung, dass der Nordkorea-Besuch des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu nicht nur mit den Feiern zum 70. Jahrestag des Endes des Korea-Krieges, sondern auch mit einer Aktivierung der militär-technischen Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern zusammenhängt. Zuvor hatten Medien und Experten die hypothetische Möglichkeit einer Entsendung nordkoreanischer Freiwilliger in die Zone der militärischen Sonderoperation in der Ukraine und die Perspektive von Munitions- und Waffenlieferungen aus der KDVR für die russische Armee erörtert. Als eine Bestätigung dieser Hypothese kann man den Besuch einer Ausstellung von Militärtechnik durch das Staatsoberhaupt Nordkoreas Kim Jong-un (Kim Chen Ir) und durch Sergej Schoigu, die dem 70. Jahrestag des Endes des Korea-Krieges gewidmet war, ansehen. Dort wurden interkontinentale ballistische Raketen, gepanzerte Technik, aber auch nordkoreanische Drohnen, die vom Äußeren her an die US-amerikanischen strategischen Drohnen vom Typ RQ-4 Global Hawk und MQ-9 Reaper erinnern, gezeigt.