Die Verzögerung der Finanzhilfe von Washington kann scheinbar schon bald durch weitere Schritte der USA und deren Verbündeten in Form von Lieferungen konkreter, entsprechend den NATO-Standards hergestellter Waffen für das Kiewer Regime kompensiert werden. Potenziell verschafft dies den Streitkräften der Ukraine die Möglichkeit, aktive Kampfhandlungen in der Zone der militärischen Sonderoperation (die Russland am 24. Februar 2022 begann) fortzusetzen. Und vor diesem Hintergrund wird der Westen mit der Hilfe Kiews globale informationsseitige Attacken vornehmen, die auf eine Destabilisierung der russischen Gesellschaft, ihrer Macht- und Rechtsschutzinstitute sowie auf das Schüren interethnischer und anderer sozialer Widersprüche abzielen. Moskau ist bereit, darauf adäquat zu antworten.
Wie Mark Rutte, der Premierminister der Niederlande, in einem Gespräch per Videokonferenzschaltung mit dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij mitteilte, würden die für die ukrainischen Streitkräfte versprochenen F-16-Jagdflugzeuge in zwei Wochen in Rumänien eintreffen, wo ukrainische Piloten eine Ausbildung absolvieren. Am 12. Oktober hatte das niederländische Verteidigungsministerium erklärt, dass es für diese Zwecke 12 bis 18 F-16-Jagdflugzeuge nach Rumänien schicken werde. Dies ist eine ganze Flugstaffel. Weitere rund F-16-Jagdflugzeuge für die ukrainischen Streitkräfte hat Dänemark mit Billigung der USA zugesagt. Obgleich vor kurzem Pentagon-Chef Lloyd Austin erklärte, dass die ersten F-16-Kampfflugzeuge für die ukrainischen Luftstreitkräfte nicht früher als im kommenden Frühjahr eintreffen könnten. Austin unterstrich, dass die USA eine Koalition von Ländern anführen würden, die der Ukraine helfen werden, die eigenen Luftstreitkräfte wieder aufzubauen. Nach seinen Worten würden Dänemark und die Niederlande ebenfalls daran in der Koalition arbeiten.
Also werden schon bald F-16-Jets in Rumänien sein, d. h. neben der Ukraine. Und dort werden bereits im November dieses Jahres ukrainische Piloten lernen, mit ihnen zu fliegen. Experten räumen ein, dass in den Cockpits der an die ukrainischen Streitkräfte übergebenen F-16-Jagdflugzeuge Söldner aus den Ländern sitzen könnten, wo diese Flugzeuge eingesetzt werden.
Dem nach zu urteilen, dass die Streitkräfte der Ukraine regelmäßig versuchen, mit hochpräzisen Waffen das Territorium der Krim anzugreifen, werden die verdeckten Lieferungen von Flügelraketen des Typs Storm Shadow und SCALP aus Großbritannien und Frankreich an Kiew fortgesetzt. Dabei stellt sich heraus, dass Spezialisten (augenscheinlich aus Ländern des Westens) für deren Einsatz nicht nur sowjetische Su-24M-Bombenflugzeuge, sondern auch Su-27-Jagdflugzeuge vorbereiteten.
Die Streitkräfte der Ukraine setzen weiterhin gegen die Russische Föderation vom Pentagon übergebene operativ-taktische ATACMS-Raketen ein. Nach Einschätzungen von Spezialisten seien nicht mehr als zwölf solcher Raketen in der Modifikation MGM-140A mit einem Streumunitionsgefechtskopf (und einer Reichweite von bis zu 165 Kilometern zur Vernichtung von Zielen) in den Einheiten der ukrainischen Armee verblieben. Dabei wurde mitgeteilt, dass dieser Tage weitere 20 ATACMS-Raketen in der Modifikation MGM-140B Block 1A Unitary aus Polen in die Ukraine geliefert worden seien. Sie verfügen über eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Das heißt, die Krimbrücke kann offensichtlich durch deren Einsatz gefährdet werden.
Massive Schritte unternehmen die NATO-Länder auch weiterhin im Bereich der Unterstützung und Entwicklung der Luftabwehrsysteme in der Ukraine. Wie der Pressedienst der Bundeswehr mitteilte, habe Deutschland die Ausbildung ukrainischer Spezialisten für einen Gefechtseinsatz mit dem Patriot-Komplex für Luftverteidigung und Raketenabwehr begonnen. Seine Übergabe mit 60 Raketen für die Luftverteidigung der ukrainischen Streitkräfte ist in den nächsten Wochen geplant. Außerdem plant die Bundesrepublik, an Kiew IRIS-T-Luftabwehrsysteme und Gepard-Flugabwehrkanonenpanzer zu übergeben. Zugesagt wurde, dies alles bis Dezember dieses Jahres zu tun, „damit Kiew seine Infrastruktur vor Luftschlägen abschirmen kann“.
Über noch eine großangelegte Form militärischer Hilfe für die Ukraine berichtete dieser Tage die „New York Times“. Lara Jakes, die Autorin des entsprechenden Beitrags, berichtete darüber, dass die USA Luftabwehrsysteme entwickelt hätten, in denen westliche Waffen mit sowjetischen Komponenten, die immer noch in der Ukraine genutzt werden, verbunden worden sind. „Im Wissen darum, dass es für den Westen schwer sein wird, Munition aus russischer Fertigung zu beschaffen, hat die Ukraine vorgeschlagen, sowjetische Startanlagen und andere Waffen für Luftabwehrraketen des NATO-Kalibers, die durch die USA übergeben wurden, umzurüsten“, schrieb die Autorin.
Sie zitierte Laura Cooper, Stellvertretende Staatssekretärin im Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten für Russland, Ukraine, Eurasien, die erklärt hatte, dass es unter anderem um die sowjetischen Startanlagen „Buk“ gehen würde, die für den Start von amerikanischen Sea-Sparrow-Raketen gegen Luftziele angepasst werden. Und sowjetische Radaranlagen würden für den Start von amerikanischen Luftabwehrraketen vom Typ AIM-9M Sidewinder von bodengestützten Anlagen genutzt werden. Sie wurden bereits in den 1950er Jahren entwickelt und werden mit F-16- und F-18-Jagdflugzeugen eingesetzt. Gemeldet wird gleichfalls, dass in der vergangenen Woche „der Luftabwehr-Raketenkomplex Hawk aus den Zeiten des Kalten Kriegs ebenfalls erstmals von der Ukraine eingesetzt wurde“. Und massenhafte Lieferungen dieser Komplexe mit Munition werden gleichfalls in der Ukraine erwartet.
Die „New York Times“ zitiert den Analytiker für Verteidigungsfragen Can Kasapoğlu aus dem Hudson Institute. Er ist der Auffassung, dass solch ein Integrieren sowjetischer Waffen mit moderneren westlichen Raketen eine gute Form sei, der Ukraine zu helfen, „ihr Arsenal für den bevorstehenden langen Krieg zu bewahren“. Nach Aussagen von Kasapoğlu verschaffe dies ebenfalls „die Möglichkeit, in der Praxis Waffen einzusetzen, die in den Depots der NATO-Länder verstauben“.
Derartige Handlungen der NATO-Länder und der Ukraine würden Russland keine Angst machen, wie der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu beim 10. Pekinger Xiangshan Forum erklärte. Es würden Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Der Minister betonte, dass im Kampf gegen die ukrainischen Streitkräfte „die russischen Streitkräfte weiterhin methodisch und sicher die gestellten Aufgaben erfüllen sowie die Sicherheit der Zivilisten gewährleisten“.
Derweil ergeben sich sogenannte halbmilitärische hybride Probleme im Zusammenhang mit den antirussischen Schritten Kiews und dessen Verbündeten aus der NATO heutzutage nicht nur für die Armee, sondern auch für die gesamte russische Gesellschaft. Es stellt sich heraus, dass im Weiteren keine geringe Hilfe für die Ukraine durch den Westen an der Informationsfront, im Hybridkrieg gegen Russland gewährt und weiterhin gewährt werden wird. Und hier ist gleichfalls eine würdige Antwort seitens Moskaus erforderlich.
Dies gab der russische Präsident Wladimir Putin klar zu verstehen, als er in der vergangenen Woche bei einer Beratung auftrat, die der Situation in Dagestan galt. „Die Ereignisse in Machatschkala wurden unter anderem über soziale Netzwerke inspiriert, nicht zuletzt vom Territorium der Ukraine aus, durch Handlanger westlicher Geheimdienste“. Später, bereits am Dienstag, dem 31. Oktober, teilte Dmitrij Peskow, der Pressesekretär des Präsidenten der Russischen Föderation, mit, dass bei der Beratung mit Putin Schritte zur Verstärkung von Maßnahmen „zur Abwehr eben jener Einmischung von außen, darunter der informationsseitigen äußeren Manipulationen, die in der Lage sind, bei uns im Land die Situation unter Ausnutzung des Themas der Ereignisse im Nahen Osten zu provozieren“, erörtert wurden.