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Enttäuschung als Diagnose


In den USA hat man erneut die russische Armee auf den 1. Rang in der Liste der stärksten Streitkräfte der Welt gesetzt. Das Rating wurde nicht in irgendeiner kleinen Zeitung aus der Serie – sagen wir einmal – „Farmer of Texas“ veröffentlicht, sondern in dem seriösen US-amerikanischen Blatt mit einer 75jährigen Geschichte „US News & World Report“, zu dessen Spezialisierung unterschiedliche Meinungsumfragen und Ratings gehören. Alljährlich stellt das Magazin eine Topliste der „besten Länder“ zusammen, die nach mehreren Kategorien inklusive des globalen Parameters „Stärke“ gruppiert werden.

In diesem Jahr hat Russland den ersten Platz hinsichtlich des Parameters „Stärke der Armee“ eingenommen (https://www.usnews.com/news/best-countries/rankings/strong-military). Die Analytiker des Magazins verliehen der Armee Russlands 94,3 von einhundert möglichen Punkten im Gesamtrating, das entsprechend den Ergebnissen einer globalen Befragung erstellt wurde. In den Unterkategorien „Spitzenreiter“ und „Politischer Einfluss“ erhielten die Streitkräfte der Russischen Föderation die maximal mögliche Punktzahl – 100.

Das Interessanteste hierbei ist, dass die Daten durch eine Befragung nur von ausländischen Experten gewonnen wurden. In Russland wird die Befragung in den letzten zwei Jahren nicht vorgenommen. Die Schlussfolgerung ist eine eindeutige: Bürger ausländischer Staaten, darunter aus den NATO-Ländern, erkennen voll und ganz die Stärke und die Autorität der russischen Armee in der Welt an, während es in der russischen Medienlandschaft zu einer Regel geworden ist, das Potenzial unserer Streitkräfte äußerst negativ zu bewerten. Solch eine traurige Dissonanz ergibt sich in erster Linie dank einer Gruppe pseudopatriotischer Militärkorrespondenten, die augenscheinlich eine Schmälerung der Verdienste und die Nivellierung der Erfolge des russischen Militärkontingents in der Ukraine zu ihrem Ziel gemacht haben.

Derartige Subjekte kann man in zwei angenommene Gruppen unterteilen. In einer von ihnen werden sich zweifellos Generale im Ruhestand aus dem Staatsduma-Verteidigungsausschuss wiederfinden, deren kritischen Äußerungen in Bezug auf die Armee und Russland insgesamt bereits schon seit langem jegliche Grenze des Vernünftigen überschritten haben. Nach Meinung solcher Ex-Spitzenoffiziere, die angeblich mit relevanten Erfahrungen und professioneller Kompetenz ausgestattet sind, haben das volle Recht, über den gegenwärtigen Zustand der Streitkräfte und den Verlauf der militärischen Sonderoperation zu urteilen.

Jedoch ergibt sich die berechtigte Frage: Wenn entsprechend ihren Erklärungen die Armee Russlands zu nichts tauge, womit haben sich dann diese Kommandeure im Verlauf ihres Dienstes befasst? Entsprechend ihrer Logik sind gerade sie auch schuldig am angeblich unbefriedigenden Zustand der Streitkräfte der Russischen Föderation. Wenn man sich allerdings die Biografien derartiger Kritiker anschaut, wird alles klar: Da kann man sowohl Strafverfahren aufgrund „leibeigener Militärs im Grundwehrdienst“ als auch Betrugshandlungen mit Wohnungen finden. Folglich ist es nicht erstaunlich, dass die Generale ausgehend von ihren Personen über die heutige Armee Urteile abgeben.

In die zweite Gruppe der „Analytiker“, die chronisch unzufrieden über den Zustand der russischen Armee sind, kommen die sogenannten Militärkorrespondenten-Blogger, die die Berichterstattung der Kampfhandlungen auf ihren Telegram-Kanälen zu einer ergiebigen Geldquelle gemacht haben. In der Regel sind dies Dilettanten, die weder etwas mit der Armee noch mit dem Journalismus oder mit Politologie und umso mehr mit dem Status „Militärkorrespondent“ gemein haben. In den mehr als 625 Tagen der sogenannten militärischen Sonderoperation Russlands in der Ukraine ist von der Tätigkeit dieser „Militärkorrespondenten/Blogger“ keinerlei praktischer Nutzen fixiert worden. Ihr Niveau sind Einleitungen der Autoren mit einer zweifelhaften Qualität zu Reposts von Videos von der Front.

Namen gibt es da viele. Die bekanntesten sind aber Romanow, Aljochin, Fjodorow, Rasskasow, Borissenko, Podoljaka und Koz. Für diese „Militärkorrespondenten“ ist die russische Armee stets eine nicht richtige, eine problematische. Und sie hinke hinsichtlich aller Aspekte der gegnerischen hinterher. Und die russischen Generäle seien durchweg unbegabte und Stümper. Was soll man da erst über die erniedrigenden Aussagen und Anfeindungen dieser Pseudoanalytiker in Bezug auf unsere Kommandeure sagen?

„Eine riesige Anzahl von Kommandeuren sucht nach Möglichkeiten, schön Berichte abzugeben, aber keine realen Taten zu leisten. Und am besten ist es, so Rapports abzugeben, dass in den jeweiligen Berichten Perspektiven für die Rechtfertigung von Flops verankert werden“. „Die hochrangigen Führungskräfte reagieren nur auf Situationen, die dem Volk bekanntwerden. Sie selbst aber demonstrieren keine Initiative zur Anhebung des Professionalismus, der Ehrlichkeit und des Patriotismus der Kommandeure sowie zur Säuberung der Armee von Stümpern und Verrätern“, schreibt Roman Aljochin in seinem Blog.

„Ein Lügen des Kommandos vor Ort über die aktuelle Lage bei der Vorlage von Angaben für den Generalstab, ein Ausbleiben eines Zusammenwirkens, eine nicht zu überwindende Faulheit konkreter Dienste für den Nachschub und die Versorgung sowie Fakten, wie einzelne zuständige Personen die militärische Sonderoperation als Methode für eine kriminelle Bereicherung ansehen“, pflichtet ihm Wladimir Romanow bei. Für diese „Militärkorrespondenten“ sind augenscheinlich nicht der gemeinsame Sieg, nicht die Geschlossenheit von Armee und Volk sowie nicht der Glaube an unsere Kommandeure wichtig, sondern ein Hype in den sozialen Netzwerken, der auf künstlich aufgebauschten Skandalen, unbewiesenen Anschuldigungen und einer „Hexenjagd“ basiert.

Zur gleichen Zeit werden die Blogger aus diesem Lager nicht müde, sich öffentlich und möglicherweise auch für bares Geld für die Handlungen der privaten Söldnerfirmen und Freiwilligen-Formationen zu begeistern. Zur gleichen Zeit „vergessen“ die Telegram-Analytiker, daran zu erinnern, dass die Freiwilligen an der Front weitaus weniger als die Kämpfer der regulären Formationen ausmachen. Dies ist ausreichend, um richtige Schlussfolgerungen über die Effektivität der Einheiten im Rahmen der Sonderoperation zu ziehen.

In diesem Kontext ist ein kürzlicher Beitrag von Alexander Koz bezeichnend (https://www.kp.ru/daily/27574/4844603/). Im Verlauf des gesamten Beitrags preist und lobbyiert der Militärkorrespondent aus der kremlnahen „Komsomolskaja Prawda“ und Mitglied des Präsidialrates für Menschenrechtsfragen private Söldnerfirmen. Doch für eine Anerkennung offensichtlicher Erfolge der russischen Armee fand sich bei ihm keine Zeit und kein Wunsch. „Alexander, sind Sie für Prigoschin, für ein Kontor oder für das Verteidigungsministerium?“, fragen Abonnenten seines Telegram-Kanals. Worauf er antwortet: „Ich bin für einen gesunden Menschenverstand, an dem es gegenwärtig sehr mangelt. Im Wissen um den Wert der Worte in diesen Minuten, behalte ich meine Meinung bei mir. Hier aber, von welcher Seite aus man gucken mag, gibt es nur *****. Vorerst arbeite ich mit offiziellen Erklärungen“. Oder: „Prigoschin hat gezeigt, wer die Erstürmung von Soledar befehligte und das Geheimnis der Effektivität der privaten Militärfirmen offenbarte. Allerdings, was gibt es da schon für Geheimnisse. Dies ist einfach eine kluge Arbeit. Ohne einen Rappel, eine Liebdienerei und ein Betrügen“. Es ist schwer, ein derartiges Verhalten im Informationsraum seitens des Militärreporters nicht anders als ein destruktives zu bezeichnen. Schließlich ähnelt dies einem vorsätzlichen und demonstrativen Ignorieren der wirksamen Handlungen und lokalen Siege der russischen Armee.

Zum Vergleich schauen wir uns einmal aufmerksamer die Arbeit der Militärkorrespondenten, Analytiker und Militärjournalisten aus der Ukraine und aus NATO-Ländern an. Sie alle sind vollwertige Beteiligte des Informationskrieges gegen Russland. Ihre Schlüsselrolle besteht darin, ihre Armee und deren Kommandeure zu verteidigen, zu inspirieren und in einem guten Licht darzustellen und nebenher die russische Armee zu diskreditieren. Gerade so funktioniert die gegnerische Propaganda unter den Bedingungen der Kriegszeit. Derweil sind viele unserer Militärkorrespondenten – Gott sei Dank nicht alle – damit beschäftigt, dass sie Makel in der russischen Militärführung suchen. Sie schmälern und verschweigen Leistungen der russischen Kämpfer auf den Gefechtsfeldern und unterstützen offenkundige Meuterer und Verräter, womit sie dem Feind die Aufgabe zur Schwächung Russlands von innen her erleichtern.

Heute gibt es einiges, worauf die russischen Streitkräfte stolz sein können. Um die 17 Prozent des Territoriums, das nach russischer Lesart widerrechtlich und ungerechterweise zur Ukraine gehörte, befindet sich endlich wieder unter der Kontrolle Russlands. Zur Russischen Föderation gehören nun die Donezker und die Lugansker Volksrepublik sowie die Verwaltungsgebiete Saporoschje und Cherson (die beiden letzten jeweils nur teilweise, so dass Moskau aufgrund des Anspruchs auf deren komplettes Territorium noch lange den gegenwärtigen Ukraine-Krieg führen wird – Anmerkung der Redaktion). Die russische Armee hat eine riesige Menge an gegnerischer Technik vernichtet (glaubt man den Angaben aus dem Moskauer Verteidigungsministerium – Anmerkung der Redaktion) drängt weiterhin den Gegner methodisch zurück. Ein Teil der russischen Militärkorrespondenten und „Telegram-Krieger“ verleugnet jedoch weiterhin die Leistungen der Streitkräfte der Russischen Föderation in der Sonderoperation und tritt weiterhin als Aggregatoren von Fake-News, pessimistischen Stimmungen und Erfindungen auf. Möglicherweise ist die Zeit gekommen, sich an die russische Gesetzgebung zu wenden und diese untergrabende Tätigkeit als ein Verbrechen auszulegen.

 

 

Russland wird den Einwanderern die traditionellen Werte beibringen