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In Russland versucht man, eine Kohlenstoff-Regulierung einzuführen


Außer der bereits seit dem vergangenen Jahr bestehenden nationalen Taxonomie für grüne und „Adaptions“-Projekte ist in unserem Land praktisch schon ein System für den Umgang mit Kohlenstoff-Einheiten bzw. Zertifikate für jede Tonne emittiertes CO2 (eine Kohlenstoff-Regulierung) etabliert worden. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wird die Schaffung von Bedingungen für den Start eines freiwilligen Kohlenstoff-Marktes abgeschlossen, auf dem Kohlenstoff-Einheiten aus Klima-Projekten im Umlauf sein werden. Die ersten freiwilligen Klima-Projekte kann man bereits seit dem 1. September – als das Register für Kohlenstoff-Einheiten seine Arbeit aufnahm – registrieren. In dieses werden auch verifizierte Informationen über die Ergebnisse der Projekte aufgenommen. An diesem Tag startete auch offiziell ein Experiment zur Einschränkung der Emissionen von Treibhausgasen auf Sachalin.

Ein Register — der Beginn der Anfänge

Wozu wird denn ein Register für Kohlenstoff-Einheiten gebraucht? Und wozu wird es konkret in Russland gebraucht? Eine der effektivsten Methoden für eine Motivierung des Business zur Reduzierung der Emissionen von Treibhausgasen ist die Einführung einer Zahlung für die Emissionen. Und das Register ist ein kritisches Element der dafür erforderlichen Infrastruktur.

Es sei sogleich angemerkt, dass bei weitem nicht alle Länder dieses Instrument nutzen. Eine Vorreiterrolle spielen die europäischen Länder, wo sowohl auf EU-Ebene insgesamt als auch auf der Ebene einzelner Staaten bereits seit mehr als 15 Jahren unterschiedliche Formen für eine Bezahlung von Emissionen eingeführt werden – „Kohlenstoff- bzw. CO2-Steuern“, der Erwerb von Zertifikaten für Emissionen im Rahmen eines Quotierungssystems. Und eine Zeit lang konnte man im Rahmen des EU-Emissionshandels (European Union Emissions Trading System, EU ETS) auch „freiwillige“ Kohlenstoff-Einheiten (die mitunter auch als Offsets bezeichnet werden) nutzen. Und bereits im vergangenen Jahr hat China das weltweit größte System für eine Kohlenstoff-Regulierung geschaffen, das rund 40 Prozent der Emissionen dieses Landes erfasst.

Außerdem ist neben der Bezahlung für die Emissionen, die für die europäischen Unternehmen festgelegt worden ist, auf der Ebene der EU die Etablierung einer grenzüberschreitenden Kohlenstoff- bzw. CO2-Korrektur vorgeschlagen worden, die auf eine Angleichung der Bedingungen für Importeure bestimmter Arten von Erzeugnissen und für die Hersteller der EU abzielt. China hat bisher keine analogen Pläne angekündigt. Doch die Logik für die Entwicklung seines Regulierungssystems erlaubt anzunehmen, dass sich letzten Endes der Bedarf an ähnlichen Mechanismen ergeben wird.

Freiwillig oder zwangsweise

Es muss betont werden, dass sich der freiwillige und der verbindliche Markt prinzipiell unterscheiden. Im ersten Fall erwerben die Unternehmen einfach CO2-Zertifikate, weil sie es für richtig halten, Geld in die Realisierung von Klima-Vorhaben aus ethischen oder Marketing-Erwägungen zu investieren. Mit Hilfe der Kohlenstoff-Einheiten (CO2-Zertifikate) kompensieren beispielsweise die Kohlenstoffspur des Benzins, das an einer Tankstelle gekauft wurde, oder des Kaffees, der aus einem Einweg-Becher getrunken wurde, da dies für die Anteilseigner immer wichtiger wird. Der verbindliche bzw. obligatorische Markt ist eine Plattform für den Handel mit den „verbliebenen“ Zertifikaten. Das heißt, der Staat schränkt den erlaubten Umfang an Emissionen für das jeweilige konkrete Unternehmen ein. Und wenn ein Unternehmen seine Fertigung modernisiert und somit die tatsächlichen Emissionen verringert, kann es die verbliebenen ungenutzten Zertifikate verkaufen. Jene Unternehmen aber, die mit der zugeteilten Quote nicht auskommen, müssen zusätzliche Zertifikate erwerben oder eine Strafe zahlen.

Die EU und China stehen unterschiedlich den Übergangsprozessen zwischen dem freiwilligen und dem verbindlichen Markt gegenüber. In der EU wird auf dem verbindlichen Markt keine Anrechnung „freiwilliger“ CO2-Zertifikate zwecks Erfüllung der Quoten zugelassen. In China ist solch ein Anrechnen erlaubt, aber nicht mehr als fünf Prozent der Quote. Und die Emissionsgenehmigungen an sich – Certified Carbon Emission Reduction Chinas (CCER) – unterliegen aus der Sicht der Anforderungen an Klima-Projekte strengen Regeln, in deren Ergebnissen sie geschaffen wurden.

Im Ergebnis dessen beobachten wir sehr unterschiedliche Preisniveaus für die Kohlendioxid-Emissionen. Auf dem Markt der EU – 80 bis 90 Europa für eine Tonne CO2. Auf dem obligatorischen Markt Chinas – umgerechnet sieben bis zehn Euro je Tonne CO2, auf dem freiwilligen Markt – ein bis fünf Dollar für eine Tonne in Abhängigkeit vom Typ des Projekts und des Verifizierenden.

Emissionshandel in Europa und China – worin besteht der Unterschied?

Die Europäische Union hat fast zwei Jahrzehnte für das Management in Bezug aller Risiken im Zusammenhang mit dem Emissionshandel (ETS) aufgewandt (einschließlich des Ausschlusses von Möglichkeiten für ein Umgehen des rechtlichen Rahmens – und davon gibt es bisher mehr als genug) und vervollkommnet es weiterhin. Daher ist schwerlich von dem chinesischen ETS, der jüngst erst seine Arbeit aufgenommen hat, ein ideal funktionierendes Schema sofort nach dessen Start zu erwarten. Vorerst sind aber die Organe des chinesischen Ministeriums für Ökologie und Umwelt auf der Ebene aller Provinzen des Landes verpflichtet, die Daten über die Emissionen von den Organisationen, die durch das System erfasst werden, zu sammeln. Und auf deren Grundlage wird eine Aufteilung der kostenlosen Quoten vorgenommen.

Es gibt mehrere Richtungen, die zusätzlich für eine Erhöhung der Liquidität und Stabilität des Marktes der CO2-Zertifikate in China untersucht werden sollten:

— die Implementierung von Innovationen, die das Funktionieren des Systems erleichtern können, inklusive einer Entwicklung einer Handlungs- und Zahlungsplattform, aber auch eines Mechanismus zum Nachverfolgen und zur Überprüfung von Emissionen;

— die Möglichkeiten für ein Zusammenwirken mit anderen Kohlenstoff- bzw. CO2-Märkten in der asiatisch-pazifischen Region des EU ETS (EU-Emissionshandels);

— die Entwicklung des potenziell profitablen Offset-Markts (wie bereits hervorgehoben wurde, wird den vom Emissionshandel erfassten Organisationen erlaubt, CCERs für eine Kompensierung von bis zu fünf Prozent von ihrem Jahreszielwert an Emissionen zu nutzen);

— die Nutzung von Blockchain-Technologien und des Internets der Dinge (Englisch: Internet of Things, IoT) für eine Unterstützung des Emissionshandels. Die Marktteilnehmer können IoT-Devices für ein Fixieren ihrer CO2-Emissionen oder anderer Daten, die mit einer kohlenstoffintensiven Tätigkeit in Verbindung stehen (zum Beispiel die Stromerzeugung in Kohlekraftwerken), im Real-Time-Regime verwenden. Danach können diese Daten in eine Blockchain als gesicherte unveränderbare Information eingegeben werden, was sowohl die Prozesse zur Einhaltung der Anforderungen für die Emittenten als auch die Aufsichtsfunktionen für die regulierenden Behörden vereinfachen kann.

Wenn auch nicht bezweifelt werden muss, dass der Start des europäischen Emissionshandels zu einer erheblichen Reduzierung der Emissionen führte, schwankte der Kohlenstoff-„Zuschlag“ wesentlich und hat nicht immer die früher erwarteten Investitionen für CO2-arme Technologien stimuliert. Zur gleichen Zeit hat aber die Möglichkeit, die Kompensationen von internationalen Projekten zur Reduzierung der Emissionen im Rahmen des Kyoto-Protokolls zu nutzen, zu einem raschen Wachstum des Marktes der CO2-Zertifikate und zu erheblichen Investitionen für Projekte zur Verringerung der Emissionen in Entwicklungsländern geführt. Zu anderen Lehren des europäischen Emissionshandels gehört die, dass die Einbeziehung der internationalen Luftfahrt in diesen eine Antwortreaktion auslöste. Sie äußerte sich darin, dass mehrere Länder Gesetze verabschiedeten, die die Einhaltung dieser Anforderungen untersagten. Im Ergebnis dessen tangiert der EU-Emissionshandel nur die Luftfahrt innerhalb der Europäischen Union.

Trajektorien für eine Dekarbonisierung – die Ansichten gehen auseinander, aber nicht in allem

Die russische Experten- und Wissenschaftler-Community vermag bisher zu keiner einheitliche Schätzung für die Ausgaben zu kommen, die für eine Dekarbonisierung der Landeswirtschaft erforderlich sind, die durch die Regierung in Gestalt des Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung der Russischen Föderation geplant ist. Zur gleichen Zeit sind sich alle in der Anerkennung der Notwendigkeit, eine Kohlenstoff- bzw. CO2-Emissionsregulierung einzuführen, und im Begreifen der Struktur der Ausgaben und der Quellen für eine Reduzierung der Emissionen einig.

Szenarios für eine Dekarbonisierung der russischen Wirtschaft wurden jüngst durch die einheimische Experten- und Wissenschaftler-Community als Antwort auf die Veröffentlichung der Strategie für die sozial-ökonomische Entwicklung der Russischen Föderation mit einem geringen Niveau hinsichtlich der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 aus dem Ministerium für Wirtschaftsentwicklung vorgestellt. Die Analyse der Ergebnisse eines komplexen Modellierens der Trajektorien für eine Dekarbonisierung von der Forschungsfirma „Zentrum für Energieeffizienz – 21. Jahrhundert“, von „VTB Capital“ und „Sber Sib“ zu solchen Schlüsselrichtungen wie Klima, Energiewirtschaft, Wirtschaft und Investitionen demonstriert einige Differenzen und Übereinstimmungen der vorgelegten Einschätzungen.

Eine wesentliche Kluft ist bei den Schätzungen für die Kapitalaufwendungen zu beobachten. So wird in der Arbeit des „Zentrums für Energieeffizienz“ der Aufwand für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 65 Prozent insgesamt auf 245 Billionen Rubel geschätzt, was erheblich über den Prognosen von „VTB Capital“ und des Ministeriums für Wirtschaftsentwicklung liegt, in denen die entsprechende Verringerung um 50 und um 60 Prozent mit 86,6 und 88,8 Billionen Rubel beziffert wird. Die Prognose von „Sber Sib“ – 56 Billionen Rubel für das Erreichen eines reinen Nullwertes bis zum Jahr 2050 – ist die optimistischste.

Die Energiewirtschaft ist der größte Ausgabenposten in allen Berechnungen. Auf sie entfallen 55 bis 76 Prozent der gesamten Investitionen.

In allen Arbeiten ist die Forstwirtschaft die größte Quelle für eine Reduzierung der Emissionen. Dabei wird betont, dass man sie in der Strategie für die sozial-ökonomische Entwicklung der Russischen Föderation mit einem geringen Niveau hinsichtlich der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 und in den Sberbank-Berechnungen mit mehr als 1000 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausweist, was um das 2fache die analogen Werte des „Zentrums für Energieeffizienz – 21. Jahrhundert“ und von „VTB Capital“ übersteigt.

Alle Forscher sind sich in den Prognosen zur Entwicklung der erneuerbaren Energiequellen einig. Die erforderlichen zu installierenden Kapazitäten werden in einem Bereich von 180 bis 190 Gigawatt geschätzt.

In allen vorgestellten Modellen wird die Notwendigkeit der Einführung einer „CO2-Steuer“ anerkannt. Dabei unterscheiden sich die Schätzungen über deren Höhe wesentlich – von acht Dollar je Tonne Kohlendioxid bei der Sberbank bis zu 52 Dollar beim „Zentrum für Energieeffizienz – 21. Jahrhundert“.

Das Auftauchen unterschiedlicher Bewertungen für die Trajektorie einer Entwicklung der Dekarbonisierung im russischen Raum ist ein gutes Signal, das die Sorge um dieses Problem markiert. Die erforderlichen sozial-ökonomischen Veränderungen sind so wesentlich, dass man sie ohne eine Vorbereitung und Planung von Entwicklungsszenarios, aber auch von Kompensationsmechanismen, die auf die äußeren und inneren Herausforderungen reagieren, nicht verwirklichen kann.

Wozu brauchen wir eine Kohlenstoff-Regulierung?

Die russischen Realitäten können sich als von der internationalen Agenda abhängige erweisen, unter anderem hinsichtlich des Handels mit CO2-Zertifikaten. Dies ist ein langfristiger Trend, der bereits die Wettbewerbsfähigkeit der russischen Unternehmen beeinflusst. Ungeachtet der aktuellen Situation bleibt die Arbeit im Rahmen der Agenda für eine stabile und nachhaltige Entwicklung und ihres Klima-Tracks einer der Schlüsselfaktoren für die Entwicklung der Weltwirtschaft und behält für die russische Wirtschaft ihre Aktualität. Die russische Regierung hält sich weiterhin an die Strategie für die sozial-ökonomische Entwicklung der Russischen Föderation mit einem geringen Niveau hinsichtlich der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050. Viele große Unternehmen haben schon Strategien für eine stabile und nachhaltige Entwicklung bestätigt und sind bei der Realisierung ihrer Pläne zur Dekarbonisierung erheblich vorangekommen. Russland plant, bis zum Jahr 2060 eine CO2-Neutralität zu erreichen.

So sieht die lange Liste dessen aus, was bereits bestätigt worden ist: Die ist das föderale Gesetz Nr. 296-FG „Über die Einschränkung der Emissionen von Treibhausgasen“, eine Auflistung  der Treibhausgase, in deren Hinsicht die Führung eines Katasters und eine staatliche Erfassung von Emissionen vorgenommen werden, Methodiken für eine quantitative Bestimmung der Emissionen und des Absorbierens; Kriterien, um Rechtspersonen und individuelle Unternehmer zu den zu regulierenden Organisationen zu rechnen; Kriterien und Modalitäten für die Zurechnung zu Klima-Projekten, Regeln für eine Verifizierung ihrer Ergebnisse; Regeln für die Überprüfung und Vorlage von Berichten über Treibhausgasemissionen; Regeln für die Schaffung und Führung eines Registers der CO2-Zertifikate, aber auch für die Abwicklung von Operation mit solchen Zertifikaten im Register etc. Das Register für die Treibhausgasemissionen wird, wie erwartet wird, irgendwann Anfang des kommenden Jahres seine volle Arbeit aufnehmen. Es erfolgt die Organisierung eines Systems für ein Feedback mit den Unternehmen. Derzeit ist es schwierig vorauszusagen, wie sich der Markt der Klima-Projekte weiter entwickeln wird. Alles wird von der Nachfrage nach CO2-Zertifiakten und ihrer Rolle im System der Kohlenstoff-Regulierung abhängen.

Als ein Beispiel für zu realisierende Initiativen kann man Russlands erstes regionales Experiment im Bereich der Dekarbonisierung (mit einem Quotierungssystem) auf Sachalin anführen, das sich auf das föderale Gesetz Nr. 34-FG „Über die Durchführung eines Experiments zur Einschränkung von Treibhausgasemissionen in einzelnen Subjekten der Russischen Föderation“ stützt. Hier werden bereits schon nicht auf einer freiwilligen, sondern auf einer verbindlichen Grundlage die Rechtspersonen und individuellen Unternehmer, die zu den zu regulierenden regionalen Organisationen gerechnet werden, ihre Emissionen kompensieren. Bei einem Überschreiten der für sie festgelegten Quoten werden sie zahlen müssen. Oder sie werden bei einer anderen Person die fehlenden Zertifikate für eine Einhaltung der Quote oder CO2-Zertifikate, die im Rahmen eines freiwilligen Klima-Vorhabens erhalten wurden, kaufen können. Bei diesem Experiment werden nur die direkten Emissionen erfasst (Erfassungsgrad 1). Bisher ist von keinem Erfassungsgrad 2 und 3 die Rede, von indirekten Emissionen aufgrund erworbener Elektroenergie und Fernwärme und von anderen Emissionen in der Lieferkette. Für die Unternehmen, die die CO2— bzw. Kohlenstoffspur ihrer Erzeugnisse bei der Berücksichtigung aller Erfassungsgrade verringern wollen, schlagt das russische Energieministerium vor, ein System von kohlenstoffarmen Zertifikaten einzuführen, die bestätigen, dass die zu erwerbende Elektroenergie und Fernwärme keine Treibhausgasemissionen nach sich ziehen werden. Gleichfalls ist die Höhe der Zahlung für ein Überschreiten der Quote (faktisch eine Strafe) mit 1000 Rubel für jede Tonne CO2 festgelegt worden, was beispielsweise im Vergleich zu China eine recht hohe Zahl ist.

Faktisch etabliert Russland sowohl einen freiwilligen als auch einen obligatorischen (in einer speziellen Pilotregion) Markt für CO2-Zertifikate. Dabei sind die Regeln für die Bestimmung der Quoten für den obligatorischen Markt bisher noch nicht veröffentlicht worden. Gleichfalls ist unklar, ob irgendwie ein Floaten zwischen dem freiwilligen und dem obligatorischen Markteingeschränkt wird. Auf dem freiwilligen Markt ist aber eine geringe Verringerung der Nachfrage zu beobachten. Ein Teil der internationalen Unternehmen, die Quoten für Image- und Marketingziele erworben hatten, verlassen den Markt. Letzten Endes wird gerade dies in Vielem die Balance zwischen Nachfrage und Angebot sowie die Effektivität der Preisbildung als ein Stimulus für eine Verringerung der Treibhausgasemissionen bestimmen. Wenn die Quoten leicht erfüllbare sein werden und wenn man sie erfüllen kann, indem man CO2-Zertifikate auf dem freiwilligen Markt kauft, die in keiner Weise mit der Tätigkeit des Unternehmens in Verbindung stehen, besteht das Risiko, dass sich die Unternehmen mit einem Aufkaufen solcher Zertifikate und nicht mit einer Einsparung von Ressourcen und einer Modernisierung befassen werden.

Unter den anderen aktuellen strategischen Fragen sind die Annahme einheimischer Methodologien für eine Realisierung von Klima-Projekten (besonders von technologischen, die beispielsweise mit einer CO₂-Abscheidung und -Speicherung zusammenhängen), die Synchronisierung der russischen und internationalen Anforderungen an Klima-Projekte und die verifizierenden Einrichtungen, die Möglichkeit eines Beitritts anderer Länder zum russischen Register (darunter auf der Grundlage des Artikels 6 des Pariser Protokolls), aber auch die Schaffung eines übernationalen Registers (auf der Basis der Eurasischen Wirtschaftsunion / einer anderen, gegenüber Russland freundlichen Vereinigung).