Seit dem Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine orientieren sich zahlreiche deutsche Unternehmen neu, die vor Kriegsbeginn in Russland engagiert waren. Stark im Kommen ist die Region Zentralasien, und hier vor allem Kasachstan und Usbekistan. Allein vom 18. bis 20. April standen fünf Wirtschaftskonferenzen mit Zentralasien-Bezug in Deutschland auf der Agenda, an drei dieser Konferenzen war der Ost-Ausschuss beteiligt.
Den Auftakt bildete die Veranstaltung „Märkte mit Potenzial? Usbekistan und Kasachstan im Fokus“, die der Ost-Ausschuss gemeinsam mit der IHK Südlicher Oberrhein und der wvib Schwarzwald AG in Freiburg organisierten. Auf dem Podium saßen unter anderem Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms und Präsidiumsmitglied Niko Warbanoff, der Vorsitzende der Herrenknecht AG, Martin Herrenknecht, und der langjährige Vorsitzende des Ost-Ausschusses Klaus Mangold. Nach der lebhaften Diskussion zum industriellen Engagement und den Chancen und Herausforderungen im Logistikbereich war eines klar — das Fragezeichen im Titel muss gegen mindestens ein Ausrufezeichen getauscht werden.
Zweite Station Stuttgart
Zweite Station der Zentralasien-Woche war Stuttgart. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt präsentierte sich Kasachstan als Investitions- und Handelspartner. Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms eröffnete die Veranstaltung mit den Schwerpunkten Rohstoffe, Industrie und Erneuerbare Energien. Auf dem Podium saßen unter anderem Martin-Devid Herrenknecht, Vorstandsmitglied der Herrenknecht AG und dort zuständig für das Thema Mining, Ernest Jelito, Vorstandsmitglied der HeidelbergMaterials AG, Joachim Goldbeck, Geschäftsführer der Goldbeck Solar sowie der Delegierten der deutschen Wirtschaft in Zentralasien Hovsep Voskanyan. In der Diskussion wurden die Herausforderungen der Grünen Transformation sowie des Fachkräftemangels für Kasachstan und Deutschland sowie Lösungs- und Kooperationsansätze in diesen Bereichen erörtert. Wertvolle Einsichten gab es auch zur Relokalisierung von Unternehmen aus Russland nach Kasachstan. Diese nimmt Fahrt auf und betrifft mittlerweile auch Unternehmen, die eine Produktionsverlegung nach Kasachstan in Betracht ziehen.
Dritte und finale Station der Zentralasien-Road-Show war Nordrhein-Westfallen. Gemeinsam mit der IHK Düsseldorf und der Botschaft der Republik Kasachstan begrüßte der Ost-Ausschuss 100 Unternehmensvertreterinnen und -vertreter beim Wirtschaftstag Kasachstan in Düsseldorf. Im Mittelpunkt der Diskussionen standen die Themen Rohstoffe, Energie und Logistik. An der spannenden Diskussion beteiligten sich Unternehmensvertreter aus der Region, so unter anderem der CEO der WILO AG und ehemalige Ost-Ausschuss-Vorsitzende Oliver Hermes und der Beauftragte für Zentralasien der Rhenus AG Michael Viefers.
Insgesamt zeigten die drei Tage, dass die Region Zentralasien, insbesondere die beiden Schwergewichte Kasachstan und Usbekistan, im Kommen ist. Gleichzeitig bewährte sich der Ansatz des Ost-Ausschusses in die wirtschaftsstarken Regionen Deutschlands zu gehen. Fortsetzung folgt.