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Kriegsteilnehmer in Usbekistan und Kirgisien bekommen zum Tag des Sieges 9mal mehr als in Russland


Zum 77. Jahrestag des Sieges werden die Teilnehmer des Großen Vaterländischen Krieges, die in der Donezker Volksrepublik, in der Lugansker Volksrepublik und auf den Territorien der Ukraine, die durch russische Truppen kontrolliert werden, leben, entsprechend einem Erlass von Russlands Präsident Wladimir Putin eine einmalige Zahlung von 10.000 russischen Rubeln (umgerechnet etwa 144 Euro) erhalten. Solch eine Summe erhalten auch die Veteranen, die auf dem Territorium der Russischen Föderation leben. Die alljährlichen Zahlungen zum Tag des Sieges in einem Umfang von 10.000 Rubeln wurden an 20.320 Veteranen in der Russischen Föderation überwiesen, teilte man im Arbeitsministerium mit. Einige Regionen erhöhen die Zahlungen an die Veteranen zum Tag des Sieges. Wobei der regionale Zuschlag sogar höher ausfallen kann als die föderale Zahlung von 10.000 Rubeln.

Bemerkenswert ist, dass die einmaligen Zahlungen an die russischen Veteranen erheblich geringer sind als die analoge Hilfe für ihre Kampfgefährten, die in den asiatischen Republiken der einstigen UdSSR leben. Vor einem Jahr hatte die „NG“ bereits über diese merkwürdige Tendenz geschrieben, wonach an die Veteranen aus der Russischen Föderation zum Tag des Sieges erheblich weniger als in den anderen postsowjetischen Republiken gezahlt wird (siehe „NG“ vom 3. Mai 2021).

In Usbekistan werden beispielsweise die Kriegsveteranen, Insassen von Konzentrationslagern und die Menschen, die die Leningrader Blockade überlebt haben, jeweils 15 Millionen Sum erhalten, was umgerechnet etwa 1339 US-Dollar oder mehr als 93.000 Rubel sind. In Usbekistan leben heute freilich nur noch 236 Teilnehmer des Zweiten Weltkrieges.

In Kirgisien wird die Zahlung an die Veteranen zum Tag des Sieges 100.000 Som (1209 Dollar oder beinahe 85.000 Rubel) ausmachen. Diese Beihilfe erhalten Invaliden und Veteranen, ehemalige minderjährige Insassen von Konzentrationslagern, Ghettos und andere Ort eines Zwangsaufenthaltes, aber auch diejenigen, die die Leningrader Blockade überlebten. Anfang Februar machte in Kirgisien die Gesamtzahl der Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges 107 Menschen aus.

In Kasachstan ändert sich die Höhe der Zahlungen zum Tag des Sieges in Abhängigkeit von der Wohnregion und vom besonderen Status des Empfängers. So werden die Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges, die in Nur-Sultan und Almaty leben, jeweils eine Million Tenge (156.000 Rubel) erhalten. In Aktobe aber – zwei Millionen Tenge (312.000 Rubel).

Folglich hat sich der Unterschied in der Höhe der Veteranen-Beihilfen in diesem Jahr sogar vergrößert. Im vergangenen Jahr hatte die „NG“ geschrieben, dass „die in Kasachstan lebenden Soldaten 17mal mehr als ihre russischen Regimentskameraden erhalten“. Und heute kann man einen anderen Unterschied nennen – um 31mal mehr als in der Russischen Föderation. Mit Stand vom 1. April 2022 lebten in Kasachstan 387 Teilnehmer und Invaliden des Großen Vaterländischen Krieges.

In Tadschikistan ändern sich die Beihilfen zum Tag des Sieges gleichfalls von Region zu Region. In Duschanbe erhalten die Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges jeweils 3000 Somoni (33.600 Rubel). Ende April lebten 59 Teilnehmer des Großen Vaterländischen Krieges in Tadschikistan.

Die ukrainischen Kriegsveteranen und Opfer von Nazi-Verfolgungen in den von Kiew kontrollierten Gebieten erhalten im Mai umgerechnet 2.400 bis 11.100 Rubel.

In Weißrussland erhalten die Invaliden und Teilnehmer des Großen Vaterländischen Krieges eine materielle Hilfe in einem Äquivalent von 48.800 russischen Rubeln.