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„Michelin“-Sterne erstrahlen nun auch in Moskau


1889 haben die Brüder André und Édouard Michelin angefangen, Reiseführer mit nützlichen Informationen für Reisende herauszubringen, um den Verkauf der eigenen Erzeugnisse – Autoreifen – zu erhöhen. Heute ist der Konzern Michelin in erster Linie durch den weltweit angesehensten Restaurantführer bekannt, in dem endlich auch russische Namen aufgetaucht sind.

Die vollständige Anonymität der „Inspekteure“ von „Michelin“, die verdeckt ein Jahr lang Restaurants aufsuchen und verschiedene Gerichte verkosten, ist nunmehr bereits über einhundert Jahre lang das Unterpfand für das höchste Ansehen dieses internationalen Gastro-Ratings. Dabei sind die Bewertungskriterien absolut transparent und sind kein Geheimnis – dies sind die Qualität der Zutaten, die Geschmacksharmonie in den Verbindungen von Gerichten und Getränken, die Beherrschung der kulinarischen Techniken, die Individualität des jeweiligen Chefkochs und schließlich die Beständigkeit dieser Wesenszüge im Verlauf eines Jahres.

In diesem Jahr haben die besten hauptstädtischen Restaurantbesitzer den weltweiten gastronomischen Trend zu einem „Lokalismus“ unterstützt, das heißt das Bestreben, frische einheimische Produkte und authentische Getränke zu verwenden. So haben in den Restaurants aus der White-Rabbit-Familie die Gerichte aus einheimischen Produkten eine elegante Begleitung aus authentischen einheimischen 15- und 25jährigen Koktebel-Cognacs (Weinbränden aus der gleichnamigen Siedlung an der Südostküste der Krim – Anmerkung der Redaktion) erhalten. Und in den Restaurants „Savva“ (wurde mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet) und „Twins Garden“ (das gleich ganze zwei Sterne erhielt) kann sich die Weinkarte mit einer Perle der russischen Cognac-Herstellung rühmen – mit einem 30jährigen Schatz aus Koktebel.

Die Kunst, eigene Produkte und Getränke zu verbinden, ist auf der höchsten Ebene des gastronomischen Marktes nicht unbemerkt geblieben. „Dank der der historischen Kulturbande mit Europa, Zentralasien und dem Nahen Osten können sich die Gourmets an unvergesslichen authentischen Gerichten mit einem reichen Geschmack ergötzen“, betonte der internationale Direktor der „Michelin“-Reiseführer Gwendal Poullennec bei der Begrüßung des Auftauchens russischer Restaurants in dem berühmten Handbuch.

Insgesamt sind in der Ausgabe dieses Jahres 69 Moskauer gastronomische Einrichtungen gewürdigt worden, wobei bei weitem nicht alle zu den Restaurants der Spitzenklasse mit beinahe unerschwinglichen Preisen gehören. Im Gegenteil, der „Michelin-Restaurantführer“ würdigt mit einer speziellen Auszeichnung jene Orte, wo man sich an einer auserlesenen Gastronomie ergötzen kann, ohne dabei mehr als 2000 Rubel auszugeben. Solche Würdigungen erhielten 15 Moskauer Restaurants. Neben den klassischen Michelin-Sternen werden auch noch die sogenannten „Grüne Sterne“ für die umweltfreundliche Herangehensweise bei der Auswahl der Zutaten und der Gestaltung der Gerichte vergeben. Von solchen Schlemmertempel gibt es in Moskau drei. Mit den Sondernominationen „Junger Chefkoch“ und „Bester Service“ wurden die Profis der hauptstädtischen Gastronomie aus „Björns“ und „Twins Garden“ geehrt.

Jetzt haben die russischen Gourmets mit Ungeduld die Ergebnisse des kommenden Jahres entsprechend der „Michelin“-Version abzuwarten, schließlich steht den Inspektoren des angesehenen „Guides“ bevor, eine neue Stadt auf der Landkarte Russlands zu „entdecken“, zu der mit großer Wahrscheinlichkeit Sankt Petersburg werden kann.