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Moskau und Kiew bereiten sich auf entscheidende Schlacht im Donbass vor


Russland setzt die Umgruppierung der Truppen fort, die aus den nördlichen Verwaltungsgebieten der Ukraine abgezogen wurden. Dabei werden die Kräfte und Mittel in der Charkiw-Richtung verstärkt, um die Verbände der ukrainischen Streitkräfte, die im Donbass konzentriert sind, durch Schläge aus dem Norden und Süden vollkommen einzukreisen und zu vernichten. In Kiew begreift man die Absicht Moskaus und bereitet sich auf eine Antwort vor, wobei man auf neue Lieferungen letaler Waffen aus den USA und anderen NATO-Ländern setzt.

Fortgesetzt wird die Operation zur Erstürmung der seit dem 1. März belagerten Stadt Mariupol, wo laut offiziellen Moskauer Angaben Vertreter der Donezker Volksrepublik und Einheiten der Streitkräfte der Russischen Föderation am 4. April ein wichtiges Ergebnis erzielt hätten. Ein ganzes Bataillon ukrainischer Marineinfanteristen soll sich ergeben haben. Und am 5. April hatte das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation den ukrainischen Formationen in dieser Stadt offiziell angeboten, „die Waffen niederzulegen und entsprechend einer mit der ukrainischen Seite abgestimmten Route in der Saporoschje-Richtung auf von Kiew kontrollierte Territorien abzuziehen“. Laut Mitteilungen von beiden Seiten nach zu urteilen, haben jedoch die Einheiten der ukrainischen Streitkräfte und der Bataillone der Nationalisten (Formulierung des russischen offiziellen Sprachgebrauchs – Anmerkung der Redaktion) solch ein Angebot zurückgewiesen und kämpfen weiterhin. Sie leisten auch weiterhin erbitterten Widerstand in anderen Gebieten des Donbass (womit sie die vor wenigen Wochen formulierten Hoffnungen des Oberhauptes der Donezker Volksrepublik Denis Puschilin auf einen baldigen Sieg der Bürgerwehren zunichtemachten – Anmerkung der Redaktion). Unter diesen Bedingungen erfordern das Einkreisen und die Vernichtung der Gruppierung der Streitkräfte der Ukraine im Südosten der Ukraine von Russland erhebliche Kräfte und Zeit, wie angenommen werden muss. Und sicherlich ebenfalls erhebliche Opfer.

In Kiew begreift man scheinbar gut die Absicht Moskau und bereitet Antworthandlungen vor, wobei man auf neue Lieferungen letaler Waffen aus den USA und anderen NATO-Ländern setzt. Der TV-Kanal CNN berichtete unter Berufung auf den offiziellen Pentagon-Sprecher John Kirby, dass die Vereinigten Staaten in der nächsten Zeit der Ukraine ein neues Paket von Militärhilfe übergeben würden. Es werde gepanzerte, hochmobile Radfahrzeuge für unterschiedliche Einsatzzwecke, Raketensysteme mit Lasersucheinrichtungen, taktische Drohnen vom Typ Switch Blade und Puma, Luftabwehrraketen, Nachtsichtgeräte und Wärmesichtgeräte, Mittel für sichere Fernmeldeverbindungen usw. umfassen. Derweil haben die Lobbyisten der Interessen Kiews im US-Senat dieses Hilfspaket für ein unzureichendes bewertet.

CNN berichtete, dass sich eine Gruppe US-amerikanischer Gesetzgeber an Präsident Joseph Biden mit dem Appell gewandt habe, die Waffenlieferungen für die Ukraine zu erweitern. Sie bestehen darauf, dass man „Kiew mehr Waffen inkl. Boden-Luft-Raketen großer Reichweite, Jagdflugzeuge und Schiffsabwehrraketen zur Verfügung stellen“ müsse.

Betont wird, dass die Bitte der Gesetzgeber eine Aufstockung der Lieferungen von Stinger-Luftabwehrraketen, von Javelin-Panzerabwehrkomplexen, aber auch von Drohnen mit einer großen Reichweite einschließe. Und, wie amerikanische Medien melden, werde das Pentagon bereits in den nächsten Tagen die Übergabe von T-72-Panzern aus sowjetischer Fertigung, die sich in der Bewaffnung mehrere NATO-Länder befinden, anschieben werde. Insgesamt könne die Ukraine bis zu 700 solcher Panzer erhalten. Das heißt, sie könnte vollkommen ihr Vorkriegspotenzial wiederherstellen.

Laut einigen Angaben hat der Prozess der Lieferung von Panzern für die Bedürfnisse der ukrainischen Streitkräfte bereits begonnen. In den Medien tauchten in den letzten Tagen Fotos von Güterzügen mit gepanzerter Technik (BMP-1 und T-72-Panzer) in Tschechien auf, die gen Osten unterwegs waren. Es ist wenig wahrscheinlich, dass diese Züge offen durch die Slowakei oder Polen in die Ukraine geschickt werden. Wahrscheinlich wird man die gepanzerte Technik auf Sattelschlepper umladen, wobei man sie als Fahrzeuge tarnen wird, die humanitäre Hilfsgüter befördern. Oder man wird sie auf ukrainische Bahnwaggons verladen, die als Passagierwaggons getarnt werden. (Russland nimmt sich ja das Recht heraus, solche Transporte auch auf ukrainischem Territorium ins Visier zu nehmen und zu vernichten – Anmerkung der Redaktion). In den Medien und Gruppen der sozialen Netzwerke, die über die Ereignisse in der Ukraine berichten, wird mitgeteilt, dass die Kiewer Führung angewiesen hätte, „massenhaft Passagierwaggons umzurüsten“. Einen Teil von ihnen würde man angeblich in offene Güterwaggons für einen verdeckten Transport von Gefechtstechnik umfunktionieren, einen anderen – in Kesselwagen für Kraft- und Treibstoff. Diese Arbeiten seien in einer Reihe von Bahnbetrieben in Kiew, Krementschug und Nikolajew unter strengster Geheimhaltung unter der Kontrolle von Vertretern des Geheimdienstes des Landes organisiert worden.

„Man wird wohl kaum so leicht die Militärhilfe der USA und der NATO in die Ukraine bringen können. Unter den Bedingungen der (russischen) Seeblockade wird man versuchen, sie mit kleinen Sattelschlepperkonvois oder Güterzügen vom Territorium Polens, der Slowakei und Rumäniens auf den Weg zu bringen, aber möglicherweise auch auf dem Luftweg zu den Flughäfen, die sich im Westen der Ukraine befinden“, erklärte der „NG“ der Militärexperte und Oberst im Ruhestand Nikolaj Schulgin. Nach seiner Meinung „schindet die Ukraine bei den Verhandlungen mit Russland nur Zeit und erwartet, den Gegner zur Erschöpfung zu bringen und das eigene Verteidigungspotenzial wiederherzustellen“. Und diese Strategie werde von den USA unterstützt. Als Begründung für diese Schlussfolgerung zitiert Schulgin Worte des nationalen Sicherheitsberaters des US-Präsidenten Jake Sullivan an, der erklärte, dass der Konflikt in der Ukraine „nicht innerhalb weniger Wochen beendet wird. Er kann Monate oder sogar länger dauern“.