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Musk hat zugestimmt, weitere 500 Millionen Dollar für das ukrainische Starlink-System auszugeben


Der bekannte US-amerikanische Geschäftsmann sowie Gründer der Unternehmen SpaceX und Tesla, Elon Musk, hat bekanntgegeben, dass er doch für die Ukraine weiterhin Starlink finanzieren werde. Obgleich er zuvor das Pentagon aufgefordert hatte, die Ausgaben zur Finanzierung der erwähnten Satelliten-Komplexe zu bezahlen, die auch die ukrainischen Militärs in der Zone der Kampfhandlungen mit Nachrichtenverbindungen absichern. Dafür seien nach Schätzungen von SpaceX über 120 Millionen Dollar bis Ende des laufenden Jahres und rund 400 Millionen Dollar für das folgende Jahr erforderlich. Eine so drastische Veränderung der Entscheidung bedeutete, dass die Offiziellen der USA Musk ein Ultimatum gestellt hätten, vermuteten Experten.

„Zum Teufel damit!“ hatte der bekannte amerikanische Geschäftsmann sowie Gründer der Unternehmen SpaceX und Tesla, Elon Musk, auf Twitter geschrieben. Und er fuhr fort: „Ungeachtet dessen, dass Starlink dennoch Geld verliert, andere Unternehmen aber Milliarden Dollar der Steuerzahler bekommen, werden wir einfach weiterhin unentgeltlich die Regierung der Ukraine finanzieren“.

Es sei daran erinnert, dass Starlink ein Projekt der US-amerikanischen Firma SpaceX zur Entwicklung einer hochleistungsfähigen satellitengestützten Plattform für die Herstellung von Fernmeldesatelliten und den Start deren großen Anzahl in den Kosmos ist. Durch das System wird ein Zugang zu Breitband-Internet-Verbindungen an jedem Punkt des Planeten bereitgestellt. Um die 20.000 Starlink-Geräte wurden Kiew übergeben. Nach Aussagen von Michail Fjodorow, Chef des Ministeriums für digitale Entwicklung, sei dieses System zu einem wichtigen Teil der kritischen Infrastruktur des Landes geworden. Musk hatte selbst früher geschrieben, dass Starlink als hauptsächliches Fernmeldesystem für die ukrainische Armee an der Front diene. „Wenn irgendwer noch diese Arbeit übernehmen möchte, bitte!“, hatte der Geschäftsmann vorgeschlagen.

Wie dieser Tage bekannt wurde, hatte sich das Unternehmen von Elon Musk im September mit der Bitte an das Pentagon gewandt, die Finanzierung der Arbeit der Starlink-Komplexe zu übernehmen, die die Nachrichtenverbindungen für die ukrainischen Militärs im Bereich der Kampfhandlungen sichern. Laut einer Schätzung von SpaceX seien für deren Finanzierung über 120 Millionen Dollar bis Ende dieses Jahres und weitere rund 400 Millionen Dollar im Jahr 2023 erforderlich. Dabei hatte man am 14. Oktober im US-Verteidigungsministerium den Erhalt der entsprechenden Bitte bestätigt. Dort präzisierte man, dass diese Frage von der Führung auf unterschiedlichen Ebenen erörtert werde und bisher keine endgültige Entscheidung getroffen worden sei. Dann aber hatte es sich, wie oben ausgewiesen, Musk überraschend anders überlegt.

Es muss betont werden, dass Anfang Oktober der Geschäftsmann gleichfalls einen eigenen Plan für eine Regulierung der Ukraine-Krise unterbreitet hatte. Er hatte unter anderem aufgerufen, erneut Referenda unter Beobachtung der UNO auf den Territorien durchzuführen, die jüngst Russland beigetreten waren. Wobei er ausbedingte, dass, wenn das Volk diese Entscheidung ein weiteres Mal nicht unterstütze, die Russische Föderation diese Regionen verlassen müsse. Musk hat gleichfalls vorgeschlagen, die Krim als russisches Territorium anzuerkennen, „wie dies ab 1783 und bis zum Fehler von Chrustschow gewesen war“, der die Halbinsel 1954 unter die Jurisdiktion der Ukrainischen SSR gestellt hatte. Neben anderen im Rahmen künftiger Vereinbarungen wurde vorgeschlagen, die Wasserversorgung der Krim-Halbinsel zu sichern und für sie einen neutralen, blockfreien Status zu verankern. Als Antwort hatten Vertreter Kiews die Vorschläge des Chefs von Tesla und SpaceX unison kritisiert – in einer anständigen und unanständigen Form (wie dies der Ex-Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrej Melnik, getan hatte).

Und da nun eine neue überraschende Wende. Wie gegenüber der „NG“ der Direktor des Zentrums für eurasische Studien der Moskauer Diplomatenhochschule MGIMO beim Außenministerium der Russischen Föderation, Iwan Safrantschuk, anmerkte, hätte Musk seine Position zugunsten einer Deeskalation des Ukraine-Konfliktes skizziert. Aber zu einem Dissidenten zu werden, wodurch der Geschäftsmann fast sicher unter den Druck einer Diskreditierung und Marginalisierung geraten würde, dazu war er natürlich nicht bereit. „Und nun hat Elon Musk in gewisser Weise die Verantwortung von sich genommen: Ja, er hilft, da man ihn faktisch genötigt hat. Dabei ist aus praktischer Sicht die „Ukraine-Frage“ zu einem der Elemente der schwierigen Beziehungen des Geschäftsmannes mit dem US-amerikanischen staatlichen System, die sowohl eine Zusammenarbeit als auch Konflikte einschließen, geworden“, meinte Safrantschuk.

Während Andrej Kornejew, leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die USA und Kanada der Russischen Akademie der Wissenschaften, auch ganz und gar einräumte, dass die US-amerikanischen Offiziellen Musk ein Ultimatum gestellt hätten. Nach seinen Worten scheine es, dass man den bekannten Milliardär und Unternehmer simpel gezwungen habe, seine frühere Entscheidung zu ändern, wobei man ihm erklärt hätte, dass er andernfalls riskiere, mit sehr ernsthaften Steuerproblemen und Untersuchungen hinsichtlich seiner Business-Projekte konfrontiert zu werden. Und da er als ein Kanadier (neben der US-amerikanischen hat Elon Musk auch die Staatsbürgerschaft der Republik Südafrika und Kanadas, wo er zwei Jahre lang in der Universität von Kingston studiert hatte, bevor er zur University of Pennsylvania wechselte und dort den Grad eines Bachelors für Wirtschaftswissenschaften und Physik erlangte – „NG“) Geschäfte in den USA betreibe, hänge deren Wohlergehen in erheblichem Maße von der Geneigtheit der US-amerikanischen Behörden ab. Wahrscheinlich habe man Musk darauf hingewiesen. Es gehe darum, ob sein Business existieren werde oder nicht, vermutete Kornejew. Zur gleichen Zeit erinnerte er aber daran, dass man in Kiew den amerikanischen Unternehmer zu den Feinden nach seinen Vorschlägen zur Feuereinstellung und zum Einfrieren des Konfliktes gerechnet hätte. Unter solchen Bedingungen werde man von der ukrainischen Seite wohl kaum Dankesworte zu hören bekommen, erläuterte Kornejew der „NG“.

Derweil nutzen, wie Gesprächspartner der „NG“ unter Zivilisten von Winniza bestätigten, eine Reihe einheimischer Unternehmen, die früher Starlink-Geräte installiert hatten, deren Fernmeldeleistungen auch jetzt erfolgreich. Gleichfalls sind an das System staatliche Einrichtungen und Objekte des Gesundheitswesens angeschlossen. Bemerkenswert ist, dass nach den massiven Raketenschläge, die die russischen Militärs gegen Objekte der kritischen Infrastruktur der Ukraine in der vergangenen Woche geführt hatten, die Ressourcen von Starlink aktiv für die Wiederherstellung der Fernmeldeverbindungen genutzt wurden. Minister Michail Fjodorow informierte in den sozialen Netzwerken: „Unsererseits helfen wir, die Anbieter mit zusätzlichen Generatoren und einer ausreichenden Reserve an Kraftstoffen, aber auch mit Starlink-Apparaturen zu versorgen. Um das Internet und die mobilen Telefonverbindungen zu bewahren, solange die Stromversorgung nicht wiederaufgenommen wird“. Laut Angaben des Fjodorow-Ministeriums hatte nach den russischen Angriffen die Bevölkerung unter anderem in Lwow, Charkow, Schitomir, Sumy, Poltawa und Chmelnizki vollkommen oder teilweise den Zugang zum Internet verloren. Auch ist in Ternopol, Kriwoi Rog, Uschgorod und Kiew der Zugang zum Internet teilweise unterbrochen worden. Und in acht Verwaltungsgebieten waren Störungen bei den mobilen Telefonverbindungen zu beobachten. Die hatte man auch im Nationalen Zentrum für die operative und technische Steuerung der Telekommunikationsnetze fixiert.

Am Vorabend wurde, wie der Pressedienst des Nationalen Energiekonzerns „Ukrenergo“ mitteilte, ein neuer Schlag gegen Objekte im Kiewer Gebiet durch russische Militärs geführt. Im Ergebnis dessen wurde ein wichtiges Objekt der Energie-Infrastruktur der Region stark in Mitleidenschaft gezogen. In diesem Zusammenhang rief Sergej Kowalenko, Generaldirektor des Unternehmens D.Solutions (YASNO), die Kiewer Einwohner in den sozialen Netzwerken auf, den Stromverbrauch bis auf 35-40 Prozent zu reduzieren. Und separat bat er die Business-Vertreter, sowohl die interne als auch Straßenwerbung abzuschalten. Seinerseits hat man im Dispatcher-Zentrum von „Ukrenergo“ die Wahrscheinlichkeit erneuter Havarie-Stromabschaltungen nicht ausgeschlossen. Und man bat die Verbraucher, den Konsum zu verringern, insbesondere in der Spitzenbelastungszeit von 17.00 bis 23.00 Uhr. Empfohlen wurde unter anderem, keine stromintensiven Elektrogeräte einzuschalten, auf eine unnötige Beleuchtung zu verzichten und das Wäschewaschen in die Nachtstunden zu verlegen. In den Medien wurden daneben in den letzten Tagen Ratschläge für die Nutzer mobiler Telefonverbindungen veröffentlicht. Ihnen wurde angeraten, nicht nur veraltete Apps zwecks Verringerung des Stromverbrauchs der Mobiltelefone zu entfernen, sondern auch alle notwendigen Telefonnummern aus dem digitalen Telefonbuch auf Papier festzuhalten.