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Russlands Fußballklubs machen Riesenverluste durch Einführung der Fan-ID


Die heftigen Diskussionen aufgrund des drastischen Rückgangs der Zuschauerzahlen in Russlands Fußballstadien nach Einführung der Pässe für Schlachtenbummler (Fan-ID) bei den Spielen der Profi-Premier-Liga haben die besonderen Prioritäten des Wirtschaftsmodells des russischen Fußballs demonstriert. Der Anteil der Einnahmen der einheimischen Klubs aus dem Verkauf von Eintrittskarten ist um ein Mehrfaches geringer als in Europa. Aber das Streben der Herrschenden der Russischen Föderation nach einer Kontrolle gesellschaftlicher Vereinigungen ist dagegen erheblich größer. Daher scheint selbst der zweistellige Rückgang der Zuschauerzahlen in den Stadien weder die Beamten noch die Fußballfunktionäre besonders zu beunruhigen. Im Falle einer Beibehaltung der strengen Kontrolle der Schlachtenbummler mittels der gegenwärtigen Form der Fan-ID werden wohl die Sponsoren den Klubs die Verluste durch die unverkauften Eintrittskarten wettmachen müssen. Das Finanzierungsmodell des einheimischen Fußballs wird sich noch stärker in Richtung einer Abhängigkeit von Budget-, Quasi-Budget- und Sponsoren-Investitionen, die heute die Grundlage der Einnahmen der Klubs bilden, verlagern. Russische Parlamentarier schlagen vor, zumindest teilweise Abstand von den Fan-Pässen zu nehmen. Im Kreml unterstreicht man aber, dass die Frage eines Cancelns der Fan-ID nicht diskutiert werde. Die Frage eines Cancelns der Fan-Karte stehe zum gegenwärtigen Moment nicht, erklärte stur der zuständige Berater des russischen Präsidenten, Igor Lewitin. „Das System der Fan-ID funktioniert. Wenn es Schwierigkeiten mit der Ausstellung gibt, so muss man sie lösen“, betonte er, wobei er ignoriert, dass der Widerstand gegen die Fan-ID vor allem ein ideologisches Problem ist.

Die Erklärungen des Kreml-Beamten erfolgten, nachdem ein Teil von Abgeordneten vorgeschlagen hatte, auf die Fan-ID zu verzichten oder deren Anwendung einzuschränken. „Wir schlagen vor, ergreifen Sie irgendwelche Teilmaßnahmen, legen Sie irgendeinen Gesetzentwurf vor, der das Gesetz über die Fan-Karte beibehält und überhaupt nicht aufhebt, sondern es nur für internationale Wettkämpfe beibehält, für einheimische aber aufhebt“, erklärte der KPRF-Abgeordnete Sergej Obuchow. Der Staatsduma-Abgeordnete Vitalij Milonow (Kremlpartei „Einiges Russland“) gab bekannt, dass er einen Appell an den russischen Premier Michail Mischustin mit der Bitte vorbereitet hätte, die Möglichkeit einer Aufhebung des Wirkens der Fan-Karte zumindest bis zur Beseitigung der Fehler in ihrer Arbeit zu erörtern. „Ich bitte Sie, die Möglichkeit eines Aufhebens des Geltens des Systems der Fan-ID zumindest bis zur Beseitigung der krassen Widersprüche und Schwachstellen, die sich bei dessen Einführung ergeben haben, zu prüfen. Ich bitte Sie, das Sportministerium der Russischen Föderation zu beauftragen, Konsultationen mit den einheimischen Fußballklubs und der russischen Fan-Community für die Ausarbeitung von Mechanismen und Schritten zur Beseitigung der Mängel und Fehler im System der Fan-ID durchzuführen“, wird in dem Milonow-Dokument ausgewiesen, dass die russische staatliche Nachrichtenagentur TASS zitiert. Wie Milonow betont, habe sich der Mechanismus des Einsatzes des Systems zur Identifizierung eines Schlachtenbummlers bei Fußballspielen nicht gerechtfertigt. „Man kann konstatieren, dass die Fan-ID eher eine Bremse und ein Hindernis für die Entwicklung des Sports als ein Massenereignis denn ein Instrument zur Hilfe bei der Gewährleistung der Sicherheit ist“, weist der Abgeordnete aus. Früher hatte er die Fan-Karte als einen „Irrsinn“ bezeichnet und unterstrichen, dass das System „die einheimischen Stadien entvölkerte“.

Obuchow hat in seinem Telegram-Kanal am Mittwoch gleichfalls bestätigt, dass er eine Abgeordnetenanfrage an Premier Mischustin mit der Forderung gesandt hätte, die Möglichkeit einer Freistellung der Spiele der Landesmeisterschaft von den Fan-ID zu prüfen und einen entsprechenden Beschluss der Regierung zu verabschieden. Der Kommunist versprach ebenfalls, dass er auch andere Varianten für eine Befreiung der russischen Stadien von dem „elektronischen Ungemach“ ausprobieren werde, darunter auch durch die Behandlung eines Gesetzentwurfs über das Canceln der Fan-ID im Unterhaus.

Das Gesetz über die Fan-ID war am 1. Juni 2022 in Kraft getreten. Das Vorhandensein einer Schlachtenbummler-Karte war anfangs für den Besuch von Spielen der Russischen Premier-Liga erforderlich, die in den Stadien erfolgten, die Gastgeber von Spielen der FIFA-Weltmeisterschaft von 2018 waren. Wobei diese Regel sich nicht auf Moskau und Sankt Petersburg bezog. Aber seit Anfang März dieses Jahres gilt die Fan-ID bereits bei ausschließlich allen Spielen der Russischen Premier-Liga, aber – was bemerkenswert oder paradox ist – nicht für die Begegnungen des Russland-Cups oder der 1. Liga.

Aufgrund der Einführung der neuen Regeln hatten eine Reihe von Fan-Vereinigungen der größten Klubs der Premier-Liga einen Boykott der Landesmeisterschaft erklärt, der sich nicht als leere Worte erwiesen hat. Derweil informierte der Pressedienst des Ministeriums für digitale Entwicklung Ende Februar, dass die Fan-ID 450.000 Menschen ausgestellt hätten. (Freilich weist diese Zahl dabei einen Aspekt nicht aus: Die Fan-ID müssen für einen Stadionbesuch nicht nur Schlachtenbummler besitzen, sondern auch die Spieler und die Trainer, die Beschäftigten der Stadien und selbst Journalisten, die über die jeweiligen Spiele berichten. – Anmerkung der Redaktion).

Das Wirken der Fan-ID hat einen kolossalen Rückgang der Besucherzahlen bei den Spielen aufgrund des wirksamen Boykotts der Fans verursacht. Laut der Moskauer Zeitung „Kommersant“ sind seit Beginn der Rückspiele in der Premier-Liga 66 bis 72 Prozent weniger Zuschauer gezählt worden. Bei der Begegnung von „Zenit“ gegen „Pari Nishnij Nowgorod“ waren am 4. März 19.700 Zuschauer auf den Tribünen der eigentlich mehr als 68.000 Zuschauerplätze aufweisenden „Gazprom-Arena“, was beinahe nur die Hälfte der durchschnittlichen Besucherzahlen in der Saison ausmachte. Die Begegnung von Spartak Moskau gegen Ural Jekaterinburg besuchten rund 4500 Zuschauer (wobei das Stadion mehr als 45.000 Zuschauern Platz bietet – Anmerkung der Redaktion), was als einer der schlechtesten Werte für ein Heimspiel von Spartak bezeichnet wurde. Für das Spiel Achmat Grosny gegen den FC Orenburg kauften nur halb so viele Fans als üblich Eintrittskarten – 4.100 Menschen.

Wenn man die letzten Spiele in den Stadien, wo im vergangenen November das System zur Identifizierung der Schlachtenbummler noch nicht angewandt wurde, mit den Spielen dieses Monats vergleicht, so ergibt sich ein kolossaler Unterschied. Die Besucherzahlen von Dynamo Moskau brachen gleich um 80 Prozent ein. Der FC Krasnodar kam bei der Begegnung mit Torpedo Moskau auf 76 Prozent weniger Zuschauer als im Herbst beim Spiel gegen den FC Orenburg.

Wenn man dabei aber die Struktur der Einnahmen der Fußballklubs analysiert, kann man zu der Annahme kommen, dass sie theoretisch aus finanzieller Sicht gänzlich ohne die Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten auskommen können. So hatte früher das Unternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) die Schätzung angestellt, dass beispielsweise entsprechend den Ergebnissen des Jahres 2018 die Klubs der Russischen Premier-Liga insgesamt 59,4 Milliarden als Einnahmen erzielt hätten, wobei die Einnahmen aus dem Verkauf von Eintrittskarten und anderen Match-Veranstaltungen (dazu gehören gleichfalls das Catering und der Verkauf von Fan-Artikeln) insgesamt weniger als fünf Milliarden Rubel oder acht Prozent an der Gesamtstruktur der Einnahmen ausgemacht hätten.Zum Vergleich: Im gleichen Zeitraum machten die Sponsoren- und kommerziellen Einnahmen 28 Milliarden Rubel oder 47 Prozent aller Einnahmen aus, die zweckgebundenen Einnahmen – 7,5 Milliarden Rubel oder 12,6 Prozent aller Einnahmen.

Die Analytiker unterstrichen: Die Grundlage der Einnahmen der russischen Klubs bilden gerade die Sponsorenverträge und zweckgebundenen Ausgaben von den Besitzern der Teams, bei denen es sich zu einem großen Teil um staatliche Unternehmen oder regionale staatliche Strukturen (die damit also Steuergelder der russischen Bürger für den Fußball verpulvern – Anmerkung der Redaktion) handelt. Dennoch haben sich in den letzten Jahren die Einnahmen der Fußballklubs aus dem Ticketverkauf und Maßnahmen rund um die Spiele etwas erhöht.

Grundlegend aber ändert sich die Struktur der Finanzströme im russischen Fußball nicht. Die Einnahmen der Klubs aus dem Ticketverkauf und den Maßnahmen rund um die Spiele bleiben geringe im Vergleich zu den anderen Einnahmequellen. Die letzten zugänglichen Angaben über die Einnahmen der russischen Fußballklubs betreffen das Jahr 2021. Eine entsprechende Statistik hatte der Russische Fußballverband veröffentlicht, in dem sowohl die Klubs der Premier-Liga als auch der 1. Liga vertreten sind. Im Endergebnis beliefen sich die gesamten operativen Einnahmen der 16 Klubs der Premier-Liga auf rund 71 Milliarden Rubel. Dabei machten die Einnahmen direkt an den Spieltagen weniger als 4,2 Milliarden Rubel oder ganze sechs Prozent von den gesamten Einnahmen der Teams aus. Für einen Vergleich: Bei den führenden europäischen Klubs machen die Einnahmen an den Spieltagen im Durchschnitt 16 Prozent in der Struktur der Gesamteinnahmen aus.

Dabei ist die Kluft zwischen den russischen Mannschaften in Bezug auf die Einnahmen eine gewaltige. Spartak Moskau hat so insgesamt im Jahr 2021 rund 9,4 Milliarden Rubel verdient bzw. erwirtschaftet, von denen nur eine Milliarde Rubel auf die Klubeinnahmen an den Spieltagen entfielen. Der FC Zenit verdiente im gleichen Zeitraum 17,9 Milliarden Rubel. Aber die Einnahmen an den Spieltagen beliefen sich ebenfalls auf eine Milliarde Rubel. Die anderen Summen der Teams entfielen auf kommerzielle Einnahmen und andere Eingänge. Experten betonen: Ein Großteil der kommerziellen Einnahmen der Mannschaften seien ebenfalls Gelder von den Sponsoren.

Ein großer Teil der russischen Klubs kann aber nicht mit Milliarden-Einnahmen operieren. So hat ZSKA Moskau Gesamteinnahmen über eine Summe von 4,7 Milliarden Rubel erhalten, aber an den Spieltagen lediglich 314 Millionen Rubel verdient. Ähnliche Einnahmen erzielte auch Lokomotive Moskau, wobei die Gesamteinnahmen des Klubs 7,6 Milliarden Rubel ausmachten. Der Klub Achmat Grosny erhielt 965 Millionen Rubel als Gesamteinnahmen, von denen lediglich sechs Millionen Rubel die eigentlichen Spieltage brachten. Der FC Arsenal aus Tula erhielt durch die Spieltage 13 Millionen Rubel, während die Gesamteinnahmen des Klubs sich auf 2,2 Milliarden Rubel beliefen.

Experten der Agentur Metarating lenken dabei das Augenmerk darauf, dass allein im Jahr 2019 – also vor Beginn der COVID-19-Pandemie – Zenit an den Spieltagen 1,46 Milliarden Rubel verdiente, Spartak Moskau aber 1,51 Milliarden Rubel. Im Jahr 2020 jedoch, als die Einschränkungen begannen, brach der Erlös drastisch ein. Bei Zenit um die Hälfte (bis auf 778 Millionen Rubel), bei Spartak Moskau – um ein Drittel (bis auf eine Milliarde Rubel).

„Die Leitungstätigkeit der Profi-Klubs ist ohne eine ernsthafte Unterstützung der Sponsoren und der Aktionäre ineffektiv. Der Profi-Sport erfordert erhebliche materielle Aufwendungen“, betonte Andrej Poltarychin, Professor an der Russischen Plechanow-Wirtschaftsuniversität. Nach seiner Meinung würden die geringen Besucherzahlen der Stadien dem Image der Liga, der Klubs und des Fußballs schaden. „Das ernsthafteste Problem der Fan-ID ist der katastrophale Rückgang der Zuschauerzahlen“, unterstreicht der Experte. Nach seinen Schätzungen könnten allein Spartak und Zenit jeweils 400 Millionen Rubel in der Saison aufgrund des Einbruchs der Zuschauerzahlen der Stadien verlieren. Die Verluste insgesamt könnten jedoch auch höher ausfallen. „Aufgrund des drastischen Rückgangs der Zuschauerzahlen verlieren die Klubs Geld, und die ganze Liga – ihre Attraktivität, darunter in den Augen der Werbekunden“, sagt Poltarychin.

Der Rückgang der Zuschauerzahlen erreiche stellenweise 86 Prozent im Vergleich zur Zeit vor COVID-19, meint der Sportexperte Eduard Mannanow. Laut seiner Prognose würden unsere Klubs aufgrund solch eines Rückgangs des Ticketverkaufs insgesamt 1,5 Milliarden Rubel weniger einnehmen. Der Experte ist gleichfalls der Auffassung, dass sich die jüngsten Appelle, die UEFA zu verlassen und sich der asiatischen Fußball-Konföderation anzuschließen, zusätzlich negativ ausgewirkt hätten. „Dabei haben die Sponsoren-Zahlungen um ein Mehrfaches zugenommen. Üblicherweise finanzieren große Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor, Versicherungsgesellschaften und Banken die Klubs“, erinnert er. „Im Endergebnis müssen die Sponsoren das Defizit an Geldflüssen von den Fans auf eigene Kosten (oder auf unsere Kosten) unter Berücksichtigung des Rückgangs des Interesses für die Spiele und der Umorientierung des Fußballs und anderer Sportarten auf Asien, wo traditionell schlechter als die europäischen Klubs gespielt wird, decken“, urteilt Mannanow.

„Der Generaldirektor des hauptstädtischen Klubs Spartak, Jewgenij Meleschikow, erklärte, dass die Zuschauerzahlen bei den Heimspielen im Frühjahrsteil der Saison der Russischen Premier-Liga um zwei Drittel im Zusammenhang mit der Einführung des Systems der Fan-ID zurückgehen könnten. Spartak und Zenit können jeweils 400 Millionen Rubel in der Saison verlieren“, vermutet Jewgenij Mironjuk, Experte des Investitionsunternehmens „BKS Welt der Investitionen“. Dieser Rückgang werde durch eine Erhöhung der Einnahmen der Klubs der Russischen Premier-Liga auf der Basis von Sponsorenvereinbarungen (Verträgen) der Russischen Premier-Liga um mehr als das 4fache bzw. um 6,9 Milliarden Rubel kompensiert, fährt er fort. „So werden die Klubs, die den 1. und 2. Platz in der Premier-Liga belegten, die entsprechenden Einnahmen von 176,34 bzw. 170,21 Millionen Rubel bis auf 815,41 und 782,13 Millionen Rubel in der Saison 2022/2023 im Vergleich zur vorangegangenen Saison erhöhen“, betont Mironjuk. Dabei werde nach seinen Worten die Attraktivität der Begegnungen, die auch für die Fernsehbilder wichtig sei, spürbar zurückgehen.

Daher sehen die Perspektiven für eine Zunahme der Popularität des Fußballs und eine Zunahme der Zahl der Fans heute nebulös aus. „Die Klubs werden die Abhängigkeit von ihren Fans verringern, aber auch eine Unterstützung in der Perspektive verlieren, da die Popularität der Fernsehübertragungen fast vollkommen vom Verhältnis der Fans zum Klub abhängt“, meint der Experte. Er ist der Auffassung, dass in der Struktur der Einnahmen der Klubs der Trend zum Rückgang aller Einnahmen, die mit dem Besuch der Stadien zusammenhängen, und des direkten Zusammenwirkens der Fans und der Klubs (Verkauf von Fan-Artikeln, Speisen und Getränken u. a.) zunehmen werde.

Der Experte des Unternehmens „Polylog“ Timur Fechretdinow betont, dass in den europäischen Ligen der Gewinn aus dem Ticketverkauf stabil zur Top 3 der wichtigsten Einnahmen eines jeden Klubs gehöre. „Ja, mit jedem Jahr verändern sich immer mehr die Proportionen in Richtung eines Verkaufs der TV-Übertragungsrechte und Sponsorenverträge. Und in den Top-Meisterschaften sind dies im Durchschnitt 10 bis 25 Prozent aller Einnahmen. Daher beeinflusst ein Ausbleiben von Fans auf den Tribünen natürlich auch die Finanzparameter eines Klubs“, sagt er. Den russischen Fußball würden jedoch diese Tendenzen in geringerem Maße betreffen, fährt der Experte fort. „In unserem Land gibt es nach wie vor einen beeindruckenden Anteil von Klubs mit einer staatlichen Finanzierung – einer direkten oder indirekten. Solche Mannschaften machen in der Russischen Premier-Liga mehr als die Hälfte aus. Die größten Einnehmen bringen den Klubs gesetzmäßig gerade die Sponsorenverträge. Und die Situation verändert sich nicht mit jedem Jahr. Es nehmen wohl nur die Zahlungen von den Buchmachern zu“, teilt Fechretdinow mit. Nach seiner Meinung habe die Fan-ID dem russischen Fußball einen Schlag versetzt, in erster Linie aber seinem Ansehen und nicht dessen finanziellen Komponente.

Post Scriptum

Da der russische Fußball international fast keine Rolle mehr spielt – dank der russischen Militäroperation in der Ukraine -, können die Fans des Landes nur noch in den Erinnerungen an die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft von 2018 schwelgen und müde die sogenannten Freundschaftsspiele der Landesauswahl belächeln. Der Russische Fußballverband unternimmt dafür freilich erhebliche Anstrengungen, wobei das Ergebnis mitunter mehr als fraglich ist. Das nächste Mal am 26. März, wenn es zu einer Begegnung der Sbornaja mit dem Nationalteam des Iraks (!) kommen soll. Und noch ein Aspekt des Gesetzes über die Fan-ID steht im Raum: Warum wurde es nur für den Fußball verabschiedet, während das Eishockey mit seiner Kontinental-Liga und Eiskunstlauf-Wettbewerbe oft weitaus mehr Zuschauer in die Eissport-Arenen Russlands locken? Von offizieller Seite gibt es dazu keine Antwort.