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Ukraine-Krieg: Hilfe für geflüchtete Forschende und Studierende


 

Die Freie Universität Berlin hat eine Zwischenbilanz ihrer Aktivitäten zugunsten geflüchteter Forschenden und Studierende nach Ausbruch des Kriegs in der Ukraine gezogen. So wurden seit dem 24. Februar mehrere Maßnahmen ergriffen, um Menschen zu helfen, die die Ukraine verlassen mussten und an der Hochschule in Berlin-Dahlem ihr Studium oder ihre Forschungsarbeit in der Ukraine fortsetzen möchten.

Eingerichtet wurde etwa ein Programm mit Kurystipendien für geflühtete und bedrohte Wissenchftlerinnen und Wissenschaftler. Es richtet sich an ukrainische Forschende, die aufgrund der politischen Lage ihr Heimatland verlassen müssen oder wollen. Den Fachbereichen und Zentralinstituten der Hochschule wurden dazu Mittel zur Verfügung gestellt, sodass sie einzelne Forschende auf Zeit unterstützen und an sich binden können. Das Programm kommt auch Forschenden anderer Nationalitäten zugute, die von dem Krieg betroffen sind. Allein durch das Friedrich-Meinecke-Institut und das Osteuropa-Institut werden aus diesem Sonderprogramm 36 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Ukraine gefördert. Die Forschenden erhalten eine Förderung von 1.500 Euro über einen Zeitraum von drei Monaten. Ein Teil von ihnen lebt und arbeitet weiterhin in der Ukraine. Unter ihnen sind sieben Historikerinnen und Historiker aus Mariupol, die aus der umkämpften Stadt fliehen konnten und sich nun an verschiedenen Orten in der Ukraine aufhalten. Von den Stipendiaten aus der Ukraine halten sich 15 zurzeit in Berlin auf und haben Arbeitsplätze an der Freien Universität.

Aus der Ukraine geflohene Studierende werden an der Freien Universität über den Status Austauschstudierende oder in Nebenhörerschaft aufgenommen. Studierende, die noch an einer ukrainischen Hochschule eingeschrieben sind, können über die Nebenhörerschaft an der Freien Universität Kurse belegen und Leistungspunkte (ECTS) erwerben. Zurzeit 16 Studierende aus der Ukraine, die vor dem Krieg geflohen sind, sind zum Sommersemester an der Freien Universität nach Einzelfallentscheidung nachträglich immatrikuliert worden. Sie erfüllten alle Voraussetzungen – auch die sprachlichen – für Ihre jeweiligen Studiengänge.

Weitere studieninteressierte Geflüchtete aus der Ukraine absolvieren zunächst Deutschkurse. Das Sprachenzentrum der Freien Universität bietet dazu Unterricht in unterschiedlichen Niveaustufen für Einsteigende oder Fortgeschrittene an. Zudem hat die Universität mithilfe der ERG Universitätsservice GmbH zwei neue Kurse mit 40 Plätzen eingerichtet, in denen Deutsch für Personen angeboten wird, die noch keine Vorkenntnisse haben.

Zurzeit 210 Studierende mit ukrainischer Staatsangehörigkeit sind im Sommersemester an der Freien Universität immatrikuliert. Das sind 7 mehr als im Wintersemester 2021/2022.

Im Studierenden-Service-Center wird für studieninteressierte Geflüchtete aus der Ukraine eine Beratung in ukrainischer Sprache angeboten. Zum weiteren Angebot gehören Vernetzungstreffen für ukrainische Geflüchtete.

Die Zentraleinrichtung Studienberatung und Psychologische Beratung informiert regelmäßig im Rahmen der Reihe „ Uni im Gespräch  » über ein Studium an der Freien Universität. Bis Juli 2022 gibt es noch 3 englischsprachige Informationsveranstaltungen für Interesierte unabhängig von der Staatsangehörigkeit, die an der Freien Universität Berlin ein Studium aufnehmen oder weiterführen möchten.

Die ERG Universitätsservice GmbH unterstützt im Namen und Auftrag der Freien Universität Berlin geflüchtete Forschende mit Anbindung an der Freien Universität Berlin bei der Suche nach einer vorübergehenden Unterkunft.