sondern um den Inhalt, den Sinn der Äußerungen. Wenn eine Energieunabhängigkeit Europas von Russland eine wichtige strategische Aufgabe ist, so kann man da zum Erwerb von Ressourcen ohne neue Erläuterungen zurückkehren?Oder ohne einen Wechsel der herrschenden Eliten, ohne dessen, dass jene in Europa an die Macht kommen, die nicht zu Sanktionen aufriefen und sich bemühten, pragmatisch zu sein?
Es macht gleichfalls Sinn, einen Unterschied zwischen den Interessen einzelner Staaten und den Interessen der EU-Bürokraten und Politiker der Europäischen Union zu machen. Die Offiziellen einzelner Staaten verhalten sich und äußern sich insgesamt pragmatischer. Sie haben sich vor konkreten Wählern zu verantworten und sind gezwungen, sich flexibler zu verhalten. Die überstaatlichen Strukturen unterstützen dagegen Konfliktstimmungen und eine Konflikt-Rhetorik, die eine unbewegliche und unversöhnliche ist. Die komplizierte Organisation der Politik in Europa, die Verbindungen der Staaten mit den EU-Institutionen erschweren jeglichen Neustart in den Beziehungen Russlands mit einzelnen Ländern. Anders gesagt: Für solch ein Reloading gibt es durchaus natürliche Voraussetzungen, aber dieser Prozess an sich wird wohl keinen natürlichen und leichten Weg beschreiten.