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Russland wirft der Ukraine Zerstörung des Kachowka-Damms vor


Während in den westeuropäischen Zeitungen massiv die Version vertreten wird, dass Russland für die Zerstörung des Wasserkraftwerks Kachowka verantwortlich sei, wird seit den Morgenstunden des Dienstags in den russischen Medien die Information verbreitet, dass ukrainische Militärs für dieses Umwelt-Desaster die Verantwortung tragen. Daher forderte Moskau die Einberufung einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats, wie der ständige Vertreter Russlands bei der Weltorganisation, Vasyl Nebenzya, mitteilte.
Der Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka in der Region Cherson ist gebrochen und kann laut Meinung von Experten nicht mehr wiederaufgebaut werden. Weite Gebiete sind derzeit überflutet. Vizeregierungschefin Viktoria Abramtschenko erklärte am Mittwoch, dass aufgrund der Zerstörung der Infrastruktur des in den 1950er Jahren errichteten Kachowka-Wasserkraftwerks mehr als 20.000 Menschen betroffen sein könnten. Zahlreiche sind bereits am Dienstag evakuiert worden.
Bis zum vergangenen September hatten die ukrainischen Truppen die Autostraße auf der Dammkrone mit massiv mit Artilleriewaffen beschossen, um die Versorgung der russischen Truppen in Cherson zu verhindern. Die drohende Zerstörung des Staudamms führte zur Evakuierung der russischen Truppen vom rechten Dnjepr-Ufer. Russische Militärexperten sind der Auffassung, dass Kiew mit der Zerstörung des Kachowka-Damms seine Positionen für die seit langem diskutierte Gegenoffensive verbessern wollte.