Das Kiewer Regime versucht, die Modernisierung seiner Streitkräfte zu forcieren. Medien und soziale Netzwerke behaupten, dass unter strenger Geheimhaltung eine Verlegung US-amerikanischer F-16-Jagdflugzeuge aus Polen in die Ukraine begonnen habe. Die Flugzeuge würden in einem auseinandergebauten Zustand mit Sattelschleppern geliefert werden. Mit Stand vom 2. November würden sich auf einem der Flugplätze der ukrainischen Armee angeblich bereits fünf solcher Jagdflugzeuge befinden. Offizielle Informationen gibt es dazu nicht. Doch die Entwicklung solcher Ereignisse war auch von Experten vorausgesagt worden. Wie man in Kiew rechnet, könne der Einsatz hochtechnologischer westlicher Waffen eine strategische Bedeutung für die Streitkräfte der Ukraine haben.
Gerade über Faktoren, die solch einen Sieg fördern werden, schrieb am 1. November dieses Jahres im Magazin THE ECONOMIST der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Valerij Saluschnij. Er ist der Auffassung, dass der Konflikt in der Ukraine in eine Sackgasse geraten sei, und die Kampfhandlungen hätten den Charakter von Positionskämpfen erlangt. Und dies könne eine recht lange Zeit andauern, was Russland in die Hände spiele, das sein Kampfpotenzial erhöhen werde. Die Situation könnten nach seiner Meinung neue, vom Westen zu liefernde militärische Hochtechnologien retten. Saluschnij hofft auf die Hilfe des Westens bei Lieferungen von Kampfflugzeugen, funkelektronischen Apparaturen und Artilleriewaffen, aber auch von Mitteln zur Minenräumung. Außerdem sprach er von der Notwendigkeit einer Vervollkommnung des Mobilmachungssystems in der Ukraine.
Was die Luftstreitkräfte angeht, so stehen die möglichen beschleunigten Lieferungen amerikanischer leichter multifunktionaler Jagdflugzeuge der vierten Generation – F-16-Jets – für die Streitkräfte der Ukraine augenscheinlich mit den erheblichen Verlusten von Kampfflugzeugen aus sowjetischer Fertigung im Oktober in der Zone der russischen militärischen Sonderoperation durch die ukrainische Seite in einem Zusammenhang. In diesem Zeitraum seien von ihnen 37 Stück vernichtet worden, wie Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte (was nicht durch andere Informationsquellen verifiziert werden kann – Anmerkung der Redaktion). Dabei, urteilt man entsprechend von Erklärungen ukrainischer Generäle, hoffen sie, dass die amerikanischen F-16-Flugzeuge vollkommenere sein werden.
Der Vertreter der ukrainischen Luftstreitkräfte Jurij Ignat erklärte jüngst, dass der Hauptkonkurrent für die ukrainischen Streitkräfte in der Luft die russischen Su-35-Flugzeuge seien. Er erläuterte, dass die amerikanischen F-16-Jagdflugzeuge und schwedischen Gripen-Jagdflugzeuge, „die bald der Ukraine übergeben werden können, über unterschiedliche Charakteristika in Abhängigkeit von Modifikation verfügen“. „Zweifellos würden wir gern keine alten, sondern neuere Modifikationen erhalten, die uns erlauben, auf Augenhöhe die russischen Flugzeuge zu bekämpfen“, betonte Ignat.
Genau welche Typen von F-16-Flugzeugen, die sich möglicherweise bereits in der Ukraine befinden oder später dorthin geliefert werden, ist bisher unbekannt. Wie aber der Militärexperte und Oberst im Ruhestand Wladimir Popow meint, werden dies in erster Linie Flugzeuge sein, die die Fähigkeit besitzen, Technik des Gegners in der Luft zu vernichten. „Neben eine Bekämpfung russischer Jagdflugzeuge der vierten Generation vom Typ Su-35 werden die amerikanischen F-16-Jets im Bestand der ukrainischen Streitkräfte augenscheinlich versuchen, andere Ziele zu bekämpfen. Eventuell auch Abfangjäger mit einer großen Reichweite vom Typ MiG-31 und A-50-Flugzeuge für eine weitreichende Funkaufklärung und Lenkung“, erläuterte Popow. „Jetzt müssen unsere Luftstreitkräfte schon bereit sein, die amerikanischen Luft-Luft-Raketen der Serie AIM abzuwehren, die für die F-16-Jets genutzt werden und deren letzten Modifikation in der Lage sind, Luftziele in einer Entfernung von bis zu 180 Kilometern zu treffen“.
Wie Wladimir Popow betont, hoffe die Ukraine beim Erringen der Herrschaft in der Luft, massenhaft hochtechnologische Drohnen einzusetzen. Wie Saluschnij in seinem Beitrag im Magazin THE ECONOMIST schreibt, müsse für diese Ziele die Ukraine „ablenkende und attackierende Drohnen einsetzen, um das russische Luftabwehrsystem zu überlasten und gleichzeitig die russischen Drohnen behindern, eine Aufklärung vorzunehmen und Schläge zu führen“.
In einem Geist, der offenkundig von der Realität losgelöst ist, schreibt Saluschnij darüber, dass „es uns bisher gelingt, eine Parität mit Russland dadurch zu erreichen, dass wir mehr hochpräzise Raketen haben. Dies kann aber nicht ausreichen. Wir müssen unsere lokalen GPS-Felder erweitern – Bodenantennen und nicht nur Satelliten nutzen, damit unsere hochpräzisen Raketen noch präziser unter den Bedingungen russischer (elektronischer) Störungen sind. Wir müssen aktiver Kamikaze-Drohnen für das Führen von Schlägen gegen die russische Artillerie einsetzen“. Der Oberkommandierende der Streitkräfte der Ukraine stellt somit seinen NATO-Verbündeten eine Aufgabe, was schon interessant ist…
Es sei angemerkt, dass die Russische Föderation um einiges mehr hochpräzise Raketen besitzt. Daher sieht die Erklärung von Saluschnij wie eine absolut losgelöste von der Wirklichkeit aus.
„Der Oberkommandierende der Streitkräfte der Ukraine hat in seinem Beitrag für den ECONOMIST offensichtliche Sachen geschrieben, die für jegliche Militärexperten, die eine militärtechnische Ausbildung besitzen, keine Einwände und keine Empfindung von irgendwelchen Neuheiten auslösen“, meint Wladimir Popow. „Saluschnij bekundet Besorgnis über die Probleme seiner Gefechtsluftwaffe, die Unvollkommenheit der ukrainischen funkelektronischen Kampfmittel, die Mittel für eine Bekämpfung der Artillerie sowie für die Pioniertruppen. Diese Message aber, die sozusagen die wirklichen Probleme der ukrainischen Streitkräfte offenbaren, erfolgt durch ihn nicht dafür, damit sich in der westlichen Öffentlichkeit das Bewusstsein verstärkt, dass die Möglichkeit eines Sieges über die Russische Föderation in eine Sackgasse gerät, wenn der Westen Kiew keine hochtechnologische militärische Hilfe gewährt. Dies ist ein Element der Propaganda, der Auseinandersetzung auf dem Gebiet der Informationen. Und dies muss man als eine Gegebenheit auffassen“.
Popow betont, dass augenscheinlich daher Dmitrij Peskow, der Pressesekretär des Präsidenten der Russischen Föderation, bei der Kommentierung des Beitrags im Magazin THE ECONOMIST erklärte, dass der Konflikt in der Zone der (russischen) militärischen Sonderoperation „nicht in eine Sackgasse geraten ist. Russland setzt konsequent die Durchführung der militärischen Sonderoperation fort. Alle Ziele, die stehen, müssen umgesetzt werden“.
Der Experte der „NG“ erinnerte, dass Sergej Schoigu der Auffassung sei, dass alle für die Streitkräfte der der Ukraine gelieferten amerikanischen F-16-Jagdflugzeuge unsere Luftverteidigungssysteme innerhalb von etwa 20 Tagen Arbeit vernichten würden. „Und ich glaube daran, da die russische Verteidigungsindustrie die Herstellung hochpräziser Waffen um ein Mehrfaches erhöht, die in der Lage sind, nicht nur Luft-, sondern auch Bodenziele des Gegners zu bekämpfen“, erklärte der „NG“ der Oberst im Ruhestand Wladimir Popow. Es sei angemerkt, dass Popow weiß, wo von er spricht. Er hatte seinerzeit in den Truppen der Luftverteidigung der UdSSR und der Streitkräfte Russlands gedient.
Die Bereitschaft, auch weiterhin die Produktion hochpräziser Waffen für die Streitkräfte der Russischen Föderation zu entwickeln, bekundeten in der letzten Zeit auch Vertreter der russischen Rüstungsindustrie. Im letzten September erklärte unter anderem der Industriedirektor des Clusters für Waffen, Munition und Spezialchemie des Staatskonzerns „Rostec“, Bekhan Osdojew, dass seine Firma die Herstellung von Hyperschall-Raketenkomplexen „Kinschal“ (deutsch: Dolch), von Iskander-Raketenkomplexen und Fla-Raketen-Komplexen „Panzir“ erhöht habe. Er erklärte gleichfalls, dass die Erweiterung der Fertigung von Drohnen helfen werde, die Fertigung solcher Modelle wie „Kub“, „Lanzet“, „Granat“ und „Tachion“ um ein Mehrfaches zu erhöhen. Am 1. November sagte „Rostec“-Chef Sergej Tschemesow, dass in der Russischen Föderation in diesem Jahr die „Herstellung von Panzern um das 7fache, von leichter gepanzerter Technik – Schützenpanzerwagen, gepanzerte Autos etc. – um das 4,5fache, die von Artilleriewaffen und Raketenwerfer-Komplexen um das 2,5fache und die von Munition und einigen anderen Arten von Erzeugnissen um das 60fache“ zugenommen habe.
Post Scriptum:
Derweil habe der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Defizite in der Flugabwehr seines Landes sowie die Lufthoheit der russischen Streitkräfte beklagt, berichtete die deutsche Nachrichtenagentur dpa am Sonntag. „Russland kontrolliert den Himmel“, sagte er am Sonntag in einem Interview des US-Senders NBC. „Wir brauchen eine bessere Luftverteidigung“, fügte Selenskyj hinzu. „Gebt uns die Mittel, uns mit Russland am Himmel zu messen“, erneuerte er indirekt seine Forderung nach Kampfflugzeugen aus westlicher Produktion. Daneben benötige die Ukraine noch Drohnen und Waffen zur Abwehr von Drohnen.
Sobald am Himmel eine Art Gleichgewicht hergestellt sei, könnten die ukrainischen Bodenstreitkräfte vorrücken. „Wir können nicht einfach angreifen wie die russischen Streitkräfte“, sagte der ukrainische Präsident und verwies auf die russische Taktik, Soldaten ohne Rücksicht auf eigene Verluste in den Kampf zu werfen. „Wir brauchen unsere Soldaten.“
Selenskyj bekräftigte seine Position, dass es mit Russland aktuell keine Verhandlungen geben könne. „Es gibt keinen Dialog mit Terroristen“, unterstrich er. „Ihr Wort ist nichts wert, sie wollen nur zerstören und töten.“ Die Ukraine werde ihren Kampf gegen die Truppen von Kremlchef Wladimir Putin fortsetzen. „Wir sind nicht bereit, dem verdammten Terroristen Putin unsere Freiheit zu geben.“