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Schoigu legte die Taktik der Truppen in der Zone der militärischen Sonderoperation offen, und der Personalbestand der Armee Russlands ist aufgestockt worden


Russlands Präsident Wladimir Putin hat den Erlass „Über die Festlegung des planmäßigen Personalbestands der Streitkräfte der Russische Föderation“ unterzeichnet. Das Dokument ist am 1. Dezember in Kraft getreten und hat damit die Wirkung des entsprechenden vorangegangenen vom 25. August vergangenen Jahres aufgehoben. Durch den nunmehrigen Erlass wird der Personalbestand der russischen Streitkräfte 2.209.130 Mann gegenüber dem bisherigen von 2.039.758 ausmachen. Der Erlass weist die Regierung Russlands an, für das Verteidigungsministerium die erforderliche Finanzierung vorzusehen. Wie der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitrij Medwedjew, mitteilte, sind ab dem 1. Januar bis einschließlich 1. Dezember dieses Jahres 452.000 Menschen für einen Militärdienst unter Vertrag genommen worden. Mit der Unterzeichnung des neuen Präsidentenerlasses eröffnen sich für das Verteidigungsministerium zusätzliche Möglichkeiten für eine Aufstockung des Personalbestands der Armee – hauptsächlich durch Freiwillige.

Durch einen anderen Präsidentenerlass ist der Fregatte „Admiral Makarow“ der Ehrentitel „Garde-Fregatte“ verliehen worden. Das Putin-Dokument untermauert für die „Makarow“ die Tatsache der von ihr wahrgenommenen Funktion des Flaggschiffs der Schwarzmeerflotte nach der Vernichtung des Garde-Raketenkreuzers „Moskau“ durch ukrainische Militärs am 14. April des vergangenen Jahres.

Jetzt handeln in der Region des Schwarzen Meeres lediglich zwei russische Oberwasserschiffe gleichen Typs – die „Admiral Makarow“ und die „Admiral Essen“ – die in der Gesamtheit ihrer Gefechts- und technischen Eigenschaften in der Lage sind, effektiv die Funktion von Flaggschiffen zu erfüllen (obgleich sie auch dem Kreuzer „Moskau“ hinsichtlich der Wasserverdrängung erheblich nachstehen – 4035 Tonnen gegenüber 11.490 Tonnen). Noch eine Fregatte des Projekts 11356 aus dem Bestand der Schwarzmeerflotte – die „Admiral Grigorowitsch“ – befand sich zum Zeitpunkt der Sonderoperation im Mittelmeer, wo sie auch derzeit handelt. Weder die „Admiral Essen“ noch die „Admiral Grigorowitsch“ gehören zu den Gardeschiffen und können daher nicht real um die Rolle der „Admiral Makarow“ konkurrieren.

Die Zuordnung der „Admiral Makarow“ zu den Gardeschiffe gibt Grund zur Annahme, dass gerade sie die Fregatte gewesen war, die laut einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation vom 29. November vier Raketen des Komplexes „Kaliber-NK“ gegen Objekte der Streitkräfte der Ukraine abfeuerte. Den Befehl zur Eröffnung des Feuers hatte die Besatzung eines Schiffes (dessen Name nicht angegeben wurde) überraschend erhalten, und sie traf ungeachtet eines Sturms erfolgreich die Ziele.

Zweimal innerhalb von zehn Tagen hat Verteidigungsminister Sergej Schoigu die Führung des von ihm geleiteten Ministeriums im Nationalen Zentrum zur Leitung der Verteidigung zusammentreten lassen. Und sowohl die thematische Beratung vom 1. Dezember als auch die Tagung des Kollegiums des russischen Verteidigungsministeriums vom 21. November begannen mit einer Erörterung der Situation in der Zone der militärischen Sonderoperation. Die Taktik für die nächste Perspektive darlegend, sagte der Minister: „Wir werden weiterhin eine aktive Verteidigung führen und das Gefechtspotenzial der Streitkräfte der Russischen Föderation erhöhen“. Im am 1. Dezember begonnenen neuen Schulungsjahr werden die Hauptanstrengungen auf die Vorbereitung der Truppen zur Lösung der Aufgaben der Sonderoperation konzentriert, wofür in der Zone der militärischen Sonderoperation bereits vollkommen zwei moderne Übungsgelände ausgestattet worden sind, und noch fünf weitere werden vorbereitet. Im kommenden Jahr sollen rund 20 Manöver mit Beteiligung von Einheiten anderer Staaten durchgeführt werden, darunter vier im Rahmen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit und der Shanghai-Organisation für Zusammenarbeit. Zum zentralen Ereignis der angekündigten Manöverserie werde die strategische Kommando-Stabsübung „Ozean-2024“ mit einer Beteiligung aller Gattungen der russischen Streitkräfte.