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Die Lieferungen von NATO-Panzern an Kiew verheißen einen nuklearen Konflikt


In der Bewaffnung der Panzer vom Typ Abrams, Leopard 2, aber auch der Gefechtsfahrzeuge Bradley und Marder, die die Ukraine bereits in der nächsten Zeit, kann Munition mit Gefechtsköpfen aus abgereichertem Uran sein. Derartige Geschosse, die Experten als schmutzige nukleare Munition bezeichneten, sind während der militärischen Konflikte im Irak und im einstigen Jugoslawien angewendet worden. Laut Einschätzungen von Experten werde im Ergebnis ihres Einsatzes die Gegend verseucht, in der Kampfhandlungen erfolgen. Und die in ihr lebenden Menschen erkranken häufiger an Leukämie und anderen Krebserkrankungen. Derweil besitzt auch Russland Munition mit Kernen aus abgereichertem Uran. Sie werden jedoch nicht bei Kampfhandlungen eingesetzt.

Das Thema des Einsatzes von Geschossen mit Gefechtsköpfen aus abgereichertem Uran hat bei den Verhandlungen in Wien zu Fragen der militärischen Sicherheit und Rüstungskontrolle der Leiter der russischen Delegation Konstantin Gawrilow angesprochen. Er betonte, dass „im Falle der Lieferung solcher Geschosse an Kiew für die schwere NATO-Militärtechnik wir dies als Anwendung schmutziger Nuklearbomben gegen Russland mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen ansehen werden“. Daher warne die Russische Föderation „die westlichen Sponsoren der Kiewer Militärmaschinerie vor einer Stimulierung nuklearer Provokationen und Erpressung“.

Die Befürchtungen des russischen Diplomaten sind nicht ohne einen Sinn. Laut offiziellen Angaben besitzen beispielsweise die Panzer Abrams und Leopard 2 eine 120-Millimeter-Kanone von Rheinmetall in der Bewaffnung. Und beim Schießen verwenden sie Geschosse der Modelle M829A1, M829A2, M829A3 und M829E4, die mit einem Uran-Kern mit einer Masse von bis zu fünf Kilogramm (seine Länge beträgt etwa 60 Zentimeter, der Durchmesser – 22 Millimeter). Den Kern des Stabes bildet abgereichertes Uran, das schwerste in der Natur vorkommende Metall, das über eine außerordentlich hohe Dichte verfügt, was ein Vernichten jeglicher Panzerung des Gegners fördert.

Laut den taktisch-technischen Angaben vernichtet das Geschoss M829E4 ab 2000 Meter nicht nur den dynamischen Schutz eines Panzers des Gegners, sondern auch die Panzerung mit einer Stärke von 800 Millimetern. In den USA und Armeen vieler Länder der Welt ist man der Auffassung, dass solche Geschosse für die Man-Power, die sie einsetzen, unschädlich seien, da der Kern aus dem abgereicherten Uran eine Stahl- oder Aluminiumhülle besitze.

Laut objektiven Angaben enthält das abgereicherte Uran zu 99,3 Prozent das stabilere Isotop U238 und ist um 40 Prozent weniger radioaktiv als natürliches. Dies bedeutet jedoch ganz und gar nicht, dass es ungefährlich für den Menschen ist. Wie die „NG“ seinerzeit schrieb, wobei sie Angaben jugoslawischer Spezialisten anführte (Ausgabe der „NG“ vom 10.01.2001), „zersetzt sich bei der Explosion des Geschosses mit abgereichertem Uran das eigentliche Uran in kleinste Teilchen, in ein hochgiftiges Aerosol, die durch den Wind über viele dutzende Kilometer verbreitet werden. Gelangen sie in den Organismus eines Menschen, befallen sie vor allem das Immunsystem und führen zu einer Mutation von Zellen. Und im Ergebnis dessen beginnt die Entwicklung bösartiger Neubildungen und Chromosomen-Störungen“. Die toxischen Stoffe des ausgebrannten abgereicherten Urans gelangen in den Erdboden und über ihn in Pflanzen. Somit kommt es zu einem sekundären Befall von Tieren und Menschen.

Medien zitierten mehrfach einen im Jahr 2012 vorbereiteten Report des Vorsitzenden der Gesellschaft Serbiens für Krebsbekämpfung, Professor Slobodan Čikarić, der überzeugende Angaben über die Schädlichkeit des Einsatzes von uranhaltiger Munition angeführt hatte. Er betonte, dass zehn Jahre nach dem Einsatz von Geschossen mit abgereichertem Uran im einstigen Jugoslawien „die Erkrankungsrate aufgrund eines Karzinoms in seinem Land um 20 Prozent zugenommen hatte, und die Sterberate aufgrund von Krebserkrankungen (in erster Linie aufgrund von Leukämie und Lymphomen, die in Friedenszeiten keine fünf Prozent aller bösartigen Neubildungen übersteigen) – um 25 Prozent“. Es sei daran erinnert, dass laut einer offiziellen Statistik die USA 1999 gegen das Territorium des früheren Jugoslawiens 31.000 Geschosse mit abgereichertem Uran eingesetzt hatten, und in Bosnien in den Jahren 1994-1995 – 11.000.

„Die Weltgesundheitsorganisation und eine Reihe anderer internationaler Organisationen sehen jedoch keine Probleme aufgrund des Einsatzes von Geschossen mit abgereichertem Uran“, erklärte der „NG“ der Hauptmann des medizinischen Dienstes der Streitkräfte der Russischen Föderation Rafael Anikejew. „Entsprechend einem Gutachten des UNO-Instituts für die Erforschung von Abrüstungsproblemen entspreche abgereichertes Uran „nicht den juristischen Definitionen einer Kern-, einer radioaktiven, toxischen, chemischen oder Verbrennungswaffe“, da Geschosse mit diesem Stoff im festen Kernstück nach Meinung der UNO-Spezialisten „nicht speziell geschaffen werden, um mit Hilfe einer chemischen oder radioaktiven Wirkung zu töten oder zu verletzen“. Nach Meinung des Militärmediziners sei dies „der Gipfel von Zynismus“: „Die UNO muss als eine internationale Organisation ihre Bewertungen in diesem Bereich revidieren und alles Mögliche tun, um den Einsatz von Geschossen mit abgereichertem Uran in militärischen Konflikten und Kriegen zu verbieten“.

Der Militärkorrespondent des russischen Staatsfernsehens und bekannte Militärblogger Alexander Sladkow ist der Meinung, dass Russland Argumente habe, „um Unvernünftige vor Lieferungen von Panzern und besonders von Raketen für die Ukraine zurückzuhalten“. Und das wichtigste unter ihnen ist die Erinnerung an das Vorhandensein von Kernwaffen auf russischer Seite. „Und mögen die Europäer, gerade die Europäer, mit dieser Erinnerung leben. Zumal wir einen Anlass haben: Die Panzer, die aus Europa in die Ukraine kommen werden, haben Munition mit abgereichertem Uran. Uran hat, wenn ich mich nicht irre, doch mit Kernwaffen zu tun?“, stellt er eine rhetorische Frage.

Derweil habe Russland, wie der Militärexperte Kirill Rjabow behauptete, ebenfalls Munition mit Kernen aus abgereichertem Uran. Wie jedoch der Generalleutnant im Ruhestand Jurij Netkatschjow, der lange Zeit in den Panzertruppen gedient hatte, der „NG“ erklärte, „wurden Geschosse mit abgereichertem Uran zu Zeiten der UdSSR hergestellt, in Depots gelagert und werden gegenwärtig im Verlauf der militärischen Sonderoperation nicht eingesetzt“. Er ist der Auffassung, dass der Einsatz uranhaltiger Munition durch Kiew einen nuklearen Konflikt provozieren könne. „Als eine der Antwortmaßnahmen kann die russische Armee nukleare Geschosse geringer und extrem geringer Stärke gegen militärische Ziele anwenden“, ist er sich sicher.