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Die russische Armee rückt langsam, aber hartnäckig vor


Laut Meldungen aus dem Gebiet der Durchführung der militärischen Sonderoperation Russlands in der Ukraine waren etwa bis Mitte Dezember die russischen Truppen westlich von Donezk vorgerückt. Und heute erfolgen Gefechte gegen den Feind in der Wohnbebauung von Marinka und Artjomowsk (von den Kiewer Offiziellen in Bachmut umbenannt).

Hinsichtlich der Situation in der Marinka-Richtung teilte das amtierende Oberhaupt der Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin, mit: „Recht schwere Gefechte unmittelbar an der Bebauung von Marinka an sich oder dessen, was von diesem Territorium geblieben ist“. Die Situation bleibe dort eine schwierige, „sie geht aber absolut bestimmt dahin, dass diese Ortschaft bald unter unserer Kontrolle sein wird“, betonte er.

Der Gegner möchte sich damit nicht abfinden verlege weiterhin Reserven dorthin, dank dem die ukrainischen Streitkräfte praktisch täglich Gegenangriffe führen würden, wobei sie versuchen, die verlorenen Positionen zurückzuerobern. „Dennoch aber wehren unsere Einheiten diese Gegenangriffe ab und bewegen sich weiterhin Meter um Meter bereits unmittelbar zur eigentlichen Ortschaft Marinka vorwärts“, erklärte Puschilin.

Bis Mitte Dezember befand sich die dortige Garnison in einem dichten Ring der russischen Einheiten. Nach Aussagen von Vitalij Kisseljow, des Beraters des Innenministers der Lugansker Volksrepublik, hätten die verbündeten Streitkräfte die Trasse in Richtung Krasnogorowka unter ihre Kontrolle gebracht, die früher für eine Versorgung der Garnison in Marinka genutzt wurde. In der Artjomowsk-Richtung würden die Kämpfer von Einheiten der Söldnerfirma „Wagner“ einen großen Beitrag zum Vorrücken leisten, unterstrich Puschilin. Die Erstürmung von Artjomowsk erfolge durch kleine Gruppen vom Norden und Süden aus, eingenommen seien ein paar Viertel der Bebauung des privaten Sektors entlang der Linie der Maximenko-Straße.

Die Taktik der vereinten Streitkräfte besteht in einem schrittweisen Herausdrängen der ukrainischen Formationen aus den umliegenden Ortschaften und der Industriebebauung sowie der Unterbrechung der Linien für eine materiell-technische Versorgung der Garnison. Im Verlauf von zwei Monaten hartnäckiger Gefechte sind die russischen Truppen um bis zu zwölf Kilometer vorgerückt, wobei sie zahlreiche Verteidigungslinien der ukrainischen Streitkräfte überwanden. Eingenommen wurden mehr als ein Dutzend von Ortschaften, die in befestige Räume verwandelt worden waren. Der Feind erleide gewaltige Verluste hinsichtlich des Personalbestand. Die Anzahl der Gefallenen und Schwerverwundeten wird laut Moskauer Quellen mit etwa vier vollwertigen Brigaden beziffert. Informationen zu diesen Zahlen aus anderen Quellen liegen nicht vor.

„Die ukrainischen Streitkräfte erleiden außerordentlich große Verluste. Die Informationen in den Massenmedien über 70 Prozent an Verlusten in den ukrainischen Einheiten entspricht der Wirklichkeit und ist keine Übertreibung“, sagte ausländischen Journalisten der einstige US-Marineinfanterie-Oberst Andrew Milburn. Er hatte eine amerikanische private Militärfirma (The Mozart Group) gegründet, die den Kiewer Offiziellen Hilfe leistet. Nach Aussagen Milburns habe die ukrainische Armee akute Probleme mit dem Wettmachen der Verluste. „Diejenigen, die man ins Gefecht wirft, wissen wenig außer der Basisausbildung“, erläuterte er.

Unter Verweis auf Daten der Aufklärung der Republik teilte Andrej Marotschko, ein Offizier der Volksmiliz der Lugansker Volksrepublik und viel gefragter Gesprächspartner im russischen Staatsfernsehen, Journalisten mit, dass im Gebiet von Artjomowsk massenhafte Sabotage-Akte und ein Ignorieren von Befehlen des übergeordneten Kommandos seitens der dort stationierten Einheiten der ukrainischen Streitkräfte festgestellt werde. „So haben in einer Schützenpanzergruppe Mechaniker-Fahrer Diesel und Schmierstoffe ausgekippt, um nicht zu einer Gegenoffensive zu gehen. Und eine gemeinsame Sturmeinheit aus Söldner, ukrainischen Armeeangehörigen und mobilisierten Reservisten ist nicht bis zum Sammelpunkt gekommen und teilte dem Kommando mit, nachdem sie sich in einem Waldstreifen versteckte, ihr Fahrzeug aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen steckengeblieben ist. Daher können sie nicht rechtzeitig eintreffen“, erzählte Marotschko und löste damit die Frage aus, ob er da nicht erneut Märchen erzählt. Offiziere der ukrainischen Streitkräfte würden mitunter das Wetter vorschieben und Niederlagen sowie die großen Verluste in den Reihen der ukrainischen Truppen den „ungünstigen Witterungsbedingungen“ zuschreiben, gab Marotschko weiter zum Besten.

Hinsichtlich der anderen Richtungen in der Donezker Volksrepublik, wo die Sonderoperation realisiert wird, resümierte Denis Puschilin: „Die Lage an der Frontlinie bleibt eine schwierige. Dennoch bewegen sich unsere Einheiten weiterhin vorwärts. Wenn wir von der Ugledar-Richtung sprechen, so gibt der Gegner die Versuche von Konterattacken nicht auf. Aber … unsere Einheiten wehren die Attacken ab und bewegen sich vorwärts. Nur nicht so schnell, wie man es gerne hätte. Aber jede 50, 100 oder 200 Meters spielen mitunter eine wesentliche Rolle bei der Befreiung von Ortschaften“.

Ein Vorrücken ist auch in der Perwomaiskoje-Richtung konstatiert worden. „Dies minimiert wiederum die Chancen des Gegners, unmittelbar Ortschaften zu erreichen. Für Donezk wird dies unter anderem sicherer werden. Ich denke, dass Awdejewka jetzt für eine Beendigung des Beschusses sowohl von Donezk als auch Jasinowataja gebraucht wird“, meint Puschilin.