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Die Skandinavier billigten einen symbolischen Nuklearschlag gegen Sankt Petersburg


Die USA und die NATO-Länder heizen weiterhin die Spannungen an den nordwestlichen Grenzen Russlands an, besonders im Finnischen Meerbusen. Gerade von dort haben strategische Raketenträger des Pentagons am 11. März einen symbolischen nuklearen Raketenschlag gegen Sankt Petersburg geführt. Norwegen und Finnland, das bisher nicht in die NATO aufgenommen wurde, unterstützen aktiv die Manöver der Truppen des Nordatlantikpaktes, die derzeit in der Region stattfinden.

Die Manöver der NATO-Kräfte „Arctic Forge 23“ („Arktis-Schmiede 23“) sind zur aktiven Phase übergegangen. Diese Manöver hatten im Februar begonnen und werden bis zum 17. März andauern. Am Sonntag haben deren Verlauf nicht nur Spitzenvertreter der Nordatlantischen Allianz, sondern auch Norwegens König Harald V., aber auch sein Thronfolger, Prinz Haakon, inspiziert. Wie skandinavische Medien berichten, sei das Ziel von „Arctic Forge 23“ die Abwehr militärischer Bedrohungen, die von Russland ausgehen. Und die Teilnahme „höchster norwegischer Personen an diesem Prozess ist ein Modellieren der Situation eines realen bewaffneten Konflikts und die Gewährleistung des Informiertseins des königlichen Hofes darüber“.

Die Manöver „Arktis-Schmiede 23“ bestehen aus zwei Teilen: „North“ („Norden“ auf dem Territorium Finnlands) und „Joint Viking 23“ („Vereinter Viking 23“ auf dem Territorium Norwegens). An ihnen nehmen rund 20.000 Militärs aus 16 NATO-Mitgliedsländern teil, inklusive Schwedens und Finnlands, die formal noch nicht die NATO-Mitgliedschaft ausgefertigt haben. Insgesamt werden laut offiziellen Angaben 16 Kampfschiffe und 58 Flugzeuge zum Einsatz kommen, die in dieser Woche eine Anlandungsoperation trainieren werden. Dabei hat im Rahmen der Manöver das NAO-Kommando zwecks Rekognoszierung die Grenze Russlands mit Norwegen abgefahren. Wie norwegische Medienmeldeten, erfolgte ein für Journalisten organisiertes Briefing über die Ziele der NATO-Manöver unter der Leitung des Kommandeurs der Manöver „Vereinter Viking 23“, Generalleutnant Yngve Odlo, der „besonders den Beitrag von Norwegens König als Oberster Befehlshaber zu deren Organisierung betonte“.

Zur gleichen Zeit führen im Norden Finnlands, in der Region Lappland, US-amerikanische Bodentruppen im Rahmen der Manöver „Arctic Forge 23“ gemeinsame Ausbildungsoperationen mit finnischen Truppen unter Winterbedingungen durch. Vor ihrem Hintergrund organisiert das Pentagon weiterhin Manöver seiner strategischen Nuklearstreitkräfte. Gerade so kann man den Flug eines US-amerikanischen strategischen Bombers vom Typ B-52H Stratofortress am 11. März unweit der estnischen Küste werden, der laut der Version einer Reihe von Medien „im Raum der Insel Gotland (dies sind ganze 200 Kilometer von der nördlichen Hauptstadt Russlands entfernt) eine nuklearen Raketenschlag gegen militärische und Infrastrukturobjekte von Sankt Petersburg und dessen Vororten trainierte“. Der Schlag war ein symbolischer. Das Flugzeug hatte einen Kurs genommen, der für einen Angriff notwendig ist, danach aber ein scharfes Manöver vorgenommen, indem er die Bewegungsrichtung änderte. Es sei angemerkt, dass derartige Flüge gerade unweit der Grenzen der Russischen Föderation im Ostseeraum und konkret im Bereich des Finnischen Meerbusens vor relativ kurzer Zeit aktiver geworden sind – nach dem 21. Februar 2023, als Moskau über die Aussetzung seiner Beteiligung am Start-3-Vertrag informierte.

In der Experten-Community werden die Handlungen der strategischen Luftstreitkräfte der USA als verdeckte Antwort gerade auf diesen Schritt Russlands angesehen. Nachdem der Präsident der Russischen Föderation in seiner Jahresbotschaft an die Föderale Versammlung die Aussetzung der Teilnahme Russlands am Start-3- bzw. New-Start-Vertrag verkündete, sind zwei strategische Bombenflugzeuge vom Typ B-52H Stratofortress, die mit Kernwaffen bestückt werden können, bereits über Estland geflogen (darunter auch über dessen Hauptstadt Tallinn), ganze zweihundert Kilometer vom Territorium der Russischen Föderation entfernt. Und nun ist am Samstag solch ein Flug über dem Finnischen Meerbusen für den strategischen Bomber B-52H Stratofortress mit der Codebezeichnung NOBLE61 organisiert worden.

„Dies war das erste Auftauchen eines amerikanischen nuklearen strategischen Jets B-52H Stratofortress nach März 2018 in der Region, im Raum dieses relativ schmalen Meerbusens, wenn man anhand offener Informationen urteilt“, teilte der „NG“ der Militärexperte und Oberst im Ruhestand Nikolaj Schulgin mit. „Und gerade aus diesem „Flaschenhals“ versuchte das amerikanische strategische Flugzeug B-52H mit Unterstützung polnischer Jagdflugzeuge, „virtuell“ einen Schlag gegen unsere Nördliche Hauptstadt zu führen. Dies ist sehr besorgniserregend und gefährlich“. Der Experte lenkt das Augenmerk darauf, dass im Unterschied zu früheren derartigen Zwischenfällen es von Seiten des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation jetzt keine Kommentare hinsichtlich des Fluges des amerikanischen Flugzeuges in der Nähe der Grenzen der Russischen Föderation erfolgt seien. Dabei diskutiert man das Vorgefallene über dem Finnischen Meerbusen ausführlich nicht nur in der russischen, sondern auch in der westlichen Experten-Gemeinschaft, darunter in Finnland. Unter anderem ist Dr. Mika Aaltola, Direktor des Finnischen Instituts für Internationale Angelegenheiten, der Auffassung, dass dieser Flug des US-Flugzeuges ein klares Signal an Moskau sei. Die Verbündeten Helsinkis „schicken ihm eine gegen eine Zügelung gerichtete Message“.

„Es ist völlig klar, dass einige Kräfte in den Machtstrukturen Finnlands eine antirussische Position eingenommen haben“, denkt Schulgin. Er lenkte das Augenmerk darauf, dass Premierministerin Sanna Marin bereits versprochen hat, Kiew Jagdflugzeuge vom Typ F/A-18 Hornet bereitzustellen. Finnland habe gleichfalls der Ukraine die Lieferung anderer Waffen zugesagt, darunter auch deutsche Leopard-2-Panzer, betont der Experte. Auch Norwegen verfolge weiterhin eine gegenüber der Russischen Föderation feindselige Politik. „Norwegen wird in der nächsten Zeit der Ukraine erste Panzer übergeben“, erklärte Schulgin gegenüber der „NG“. „Dies erklärte in Kiew der Verteidigungsminister des Königreichs Norwegen, Bjorn Arild Gram. Auch hat der norwegische Minister über die Entscheidung informiert, 7,5 Milliarden Dollar als Hilfe für die Ukraine im Verlauf der nächsten fünf Jahre bereitzustellen. Dabei erklärte der Befehlshaber der ukrainischen Luftstreitkräfte, Generalleutnant Nikolaj Olestschuk, dass die Regierung des Landes bereit sei, ukrainische Militärs nach Norwegen zwecks Ausbildung an den Luftabwehrsystemen NASAMS zu entsenden. In Kiew betont man, dass dieser Luftabwehrkomplex, der bereits an das Land geliefert worden sei, seine Effektivität im Verlauf der Kampfhandlungen in der Ukraine bewiesen habe“.