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Die ukrainischen Streitkräfte bereiten Angriffsdrohnen für ein Durchbrechen zur Krim vor


Die Streitkräfte der Ukraine haben die Intensität des Führens von Schlägen – sowohl von Raketen- als auch von Luftschlägen mittels Drohnen in der Zone der von Russland am 24. Februar begonnenen militärischen Sonderoperation gegen das Nachbarland verstärkt. Am 11. Dezember wurden Donezk und Vororte beschossen, einen Tag zuvor hatten die ukrainischen Streitkräfte massive Schläge mit HIMARS-Mehrfachraketenwerfer-Systemen gegen das Urlaubs- und Freizeitzentrum „Jäger-Pass“ in Melitopol sowie gegen Industrieobjekte in Energodar und ein Hotel in Stachanow geführt. Berichtet wird, dass Zivilisten, aber auch Militärs und Vertreter der Söldner-Firma „Wagnеr“ unter Beschuss geraten waren. Auf der Krim versuchten derweil Drohnen, Ziele im Bereich von Dschankoi und Simferopol anzugreifen.

Die Distanz, die die ukrainischen Drohnen überwunden haben, um Ziele auf der Krim anzugreifen, beträgt 120 bis 150 Kilometer. Die türkischen operativ-taktischen Drohnen Bayraktar TB2 sind in der Lage, solche Entfernungen zu fliegen. Die ukrainischen Streitkräfte verwenden sie jedoch in der letzten Zeit nur für eine Aufklärung (augenscheinlich angesichts der Kostspieligkeit und der Beschränktheit der Lieferungen. Medien berichten, dass die ukrainischen Streitkräfte für Luftschläge gegen den Gegner angefangen hätten, Drohnen einzusetzen, die von ukrainischen Unternehmen entwickelt worden seien. Darüber hatte früher auch der Verteidigungsminister der Ukraine, Alexej Resnikow, gesprochen. Nach seinen Worten „wurden in den letzten 30 Tagen in den ukrainischen Streitkräften sieben Modelle von Drohnen aus ukrainischer Produktion zugelassen worden“. Um welche konkreten Drohnen-Typen es sich handelt, teilte er nicht mit. Er unterstrich aber, dass „die digitale Transformation der ukrainischen Armee den Prozess der Übernahme neuer Typen von Drohnen in die Bewaffnung wesentlich beschleunigte“.

Vom gesamten Spektrum der Drohnen interessieren Kiew scheinbar in erster Linie die Drohnen, die eine große Einsatz- bzw. Flugweite aufweisen. Medien berichten (bei Publizierung von Fotos) über den Beginn der Gefechtseinsätze der ukrainischen Drohne D80 Discovery, die bei Aufnahme einer Nutzlast von 80 Kilogramm und einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h in der Lage sei, Ziele in einer Entfernung von bis zu 800 Kilometern zu erreichen. Eine andere Angriffsdrohne, die in die Bewaffnung der Einheiten der ukrainischen Streitkräfte kommen kann, wird als E300 Enterprise bezeichnet. Sie sei, wie erklärt wird, bei einer Masse des Gefechtsteils von 300 Kilogramm in der Lage, über eine Entfernung von mehr als 3000 Kilometern zu fliegen. Derartige Drohnen sind keine Kamikaze-Drohnen, sondern mehrfach einsetzbare. Folglich kann ihr Gefechtsradius 400 bis 1500 Kilometer ausmachen.

„Gemeldet wird, dass der Entwickler der Kampfdrohnen D80 Discovery und E300 Enterprise das Unternehmen AeroDrone ist“, berichtete der „NG“ der Militärexperte und Oberst im Ruhestand Nikolaj Schulgin. „Allem Anschein nach montiert diese Firma die Drohnen vor allem aus ausländischen Bauteilen mit einer Unterstützung westlicher Spezialisten. Informationen über eine Zertifikatserteilung und den Erhalt einer Einsatzgenehmigung für die Lösung von militärischen Aufgaben durch Drohnen des Typs E-300 Enterprise und D-80 Discovery wurden gleich in mehreren ukrainischen Medien veröffentlicht. Ich denke, dass dies keine Fake-News sind. In Kiew ist gegenwärtig eine ganze Kampagne zur Bewaffnung von Einheiten der ukrainischen Streitkräfte mit Drohnen aus einheimischer Entwicklung angeschoben worden“.

Nach Meinung des Experten habe Kiew, gerade nachdem es Drohnen aus eigener Entwicklung erhielt, begonnen, Schläge gegen das Territorium Russlands in einer großen Tiefe zu planen. Über die Planung derartiger Schläge berichtete Alexej Danilow, der Sekretär des Rates für nationale Sicherheit und Verteidigung der Ukraine, der die Absicht erklärt hatte, „den Feind zu treffen, beginnend mit dem Territorium unserer Grenzen und bis nach Wladiwostok“. Eine derartige Position der Ukraine war zuvor, als in der vergangenen Woche drei russische Militärflugplätze Attacken ausgesetzt wurden – in den Verwaltungsgebieten Kursk, Saratow und Rjasan -, in Washington und Berlin unterstützt worden. Die britische Zeitung „The Times“ schrieb unter Berufung auf ihre amerikanischen Quellen, dass die USA angeblich der Ukraine grünes Licht für Schläge gegen das Territorium Russlands gegeben hätten. Dabei zitierten westliche Medien den Vertreter des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, der erklärt hatte, dass „die Vereinigten Staaten die Entscheidungen der Ukraine auf dem Kampffeld achten werden, aber keine Eskalation fördern“. Noch konkreter sprach darüber der offizielle Sprecher der Regierung Deutschlands, Steffen Hebestreit: „Die Ukraine ist nicht verpflichtet, sich bei der Verteidigung des eigenen Territoriums zu beschränken“.

Dabei berichtete das US-amerikanische Magazin „Foreign Policy“ über mögliche Lieferungen von „moderneren Systemen, zu denen man unter anderem die taktischen ballistischen Raketen des Typs MGM-140 ATACMS mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometer gehören“, an Kiew. Laut Angaben des Blattes gebe es Verfechter solch einer Idee im US-Kongress. Und die würden sie angeblich im Pentagon lobbyieren, dessen Führung bekanntlich bisher gegen eine Verlagerung des Konfliktes in der Ukraine auf das Territorium der Russischen Föderation ist, aber die ukrainischen Streitkräfte weiterhin mit großen Lieferungen moderner Waffen versorgt.

„In einer kürzlichen Mitteilung des Pentagons heißt es, dass die USA im Rahmen eines erneuten militärischen Hilfspakets über eine Summe von 275 Millionen Dollar der Ukraine Munition bzw. Geschosse für die HIMARS-Mehrfachraketenwerfer-Systeme und 80.000 155-Millimeter-Artilleriegeschossen liefern werden“, erinnerte die „NG“ der Militärexperte und Generalleutnant im Ruhestand Jurij Netkatschjow. „Washington beabsichtigt gleichfalls, Kiew Systeme für eine Drohnen-Bekämpfung und Luftverteidigungsmittel, deren Wirkung auf neuen Technologien zur Suche und Vernichtung von Zielen beruht, zu übergeben. Für die Russische Föderation ist dies sehr gefährlich, da die Amerikaner in der Ukraine ihre neuesten Waffenentwicklungen in der Ukraine ausprobieren“. (Was im Übrigen auch Russland letztlich in der Ukraine tut und worauf Papst Franziskus bereits im Frühjahr hingewiesen hatte. – Anmerkung der Redaktion)

Nach Aussagen Netkatschjows erhalte die Ukraine mit Hilfe westlicher Sponsoren neue Waffen und vervollkommnet ihr Verteidigungspotenzial, wobei es die Möglichkeiten der Informationstechnologien der Weltraum-Aufklärung der USA und eine Anbindung der Ziele an das Koordinatensystem für ein globales Positionieren (GPS) ausnutzte. „Eben daher werden die Raketen und Drohnen so gefährlich sein, die Kiew plant, gegen Ziele in der Tiefe des Territoriums der Russischen Föderation einzusetzen. Leider haben wir bereits deren Effektivität beobachtet“, sagte der General offenkundig mit Blick auf die entsprechenden russischen Verluste.