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Kiew verlegt verdeckt Panzer der NATO in die Zone der militärischen Sonderoperation Russlands


Vor dem Hintergrund der von Moskau erklärten taktischen Erfolge der russischen Truppen an den Frontabschnitten Bachmut und Awdejewka verlegt Kiew weiterhin zusätzliche Kampfreserven in die Zone der von Russland begonnenen militärischen Sonderoperation, die bereits mehr als 13 Monate andauert. Neu aufgestellte Verbände der Streitkräfte der Ukraine, die mit westlicher Gefechtstechnik ausgerüstet worden sind, nehmen bisher nicht an den Gefechten teil. Veröffentlichungen ausländischer Medien und Erklärungen der Verbündeten nach zu urteilen, konzentriert Kiew Panzer und andere gepanzerte Technik mit ukrainischen Besatzungen, die in Ländern des Nordatlantikpakts eine Ausbildung erhalten haben, in der Westukraine und an der Grenze zu Polen. Danach werden sie verdeckt an die Front verlegt, schrieb das Nachrichtenmagazin SPIEGEL, und von Kremlchef mit den Worten kommentiert wurde, dass dies vor allem nachts erfolge, weshalb die russischen Militärs diese neue Technik nicht immer rechtzeitig vernichte könne.

Vor dem Hintergrund der Mitteilungen von Portugals Verteidigungsministerium über die Übergabe von drei Panzern des Typs Leopard 2A6 an die Ukraine inspizierte der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu Rüstungsbetriebe in den Verwaltungsgebieten Tscheljabinsk und Kirow. „Die Leiter der Unternehmen informierte Sergej Schoigu über die aktuellen Ergebnisse der Erfüllung des staatlichen Verteidigungsauftrages, aber auch über die von den Unternehmenden realisierten Projekte zur Modernisierung und Erweiterung der Produktionskapazitäten“, heißt es in einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation. „Die Realisierung dieser Projekte hat den Unternehmen bereits erlaubt, um ein Mehrfaches die Herstellung von Munition zwecks Absicherung des Bedarfs der russischen Truppen zu erhöhen. Und bis Ende des laufenden Jahres wird die Herstellung einzelner Muster von Erzeugnissen um das 7- bis 8fache zu steigern“.

In Kiew ist man entschieden auf eine Fortsetzung der Kampfhandlungen eingestellt. Wie aus Medien-Berichten deutlich wird, verteidigt eine Gruppierung der ukrainischen Armee in einer Stärke von bis zu 80.000 Militärs Bachmut (russischer Name der Stadt: Artjomowsk). Die Gefechtsinitiative bleibt aber laut Moskauer Darstellungen bei den russischen Truppen. Das amtierende Oberhaupt der Donezker Volksrepublik, Denis Puschilin, erklärte, dass Kämpfer der Söldnerfirma „Wagner“ die Säuberung des Artjomowsker Werkes für die Verarbeitung von Buntmetallen im Norden von Bachmut abschließe. Dass das Zentrum der fast vollkommen zerstörten Kreisstadt fast eingekreist sei, gestand auch der ukrainische Generalstab am Morgen des 28. März in einem Report ein. Laut seinen Angaben „erfolgen Kämpfe im Süden, Westen und nordwestlich“ der Stadt. Andrej Marotschko, ein Oberstleutnant im Ruhestand aus der Lugansker Volksrepublik und gern gesehener Gesprächspartner im russischen Staatsfernsehen, behauptete unter Berufung auf eigene Quellen auch, dass die Situation für die ukrainische Armee in diesem Gebiet eine schwierige sei. Laut seinen Angaben (die nicht nachprüfbar sind – Anmerkung der Redaktion) „lehnen es die Leichenschauhäuser in der von Kiew kontrollierten Stadt Tschasow Jar (die sich wenige Kilometer von Bachmut entfernt befindet) ab, die Leichen Gefallener aufgrund einer Überfüllung infolge der großen Verluste unter den Militärs der ukrainischen Streitkräfte anzunehmen.

Eine für die ukrainische Armee schwere Lage gestaltet sich nicht nur in der Bachmut-Richtung, sondern auch bei Donezk. Wie Puschilin mitteilte, „kommt die Situation in Awdejewka (ein Vorort der Hauptstadt der Donezker Volksrepublik – „NG“) für die Streitkräfte der Ukraine einer kritischen nahe“. Und die Einnahme der Stadt durch russische Kräfte sei „schon nicht mehr weit“. Als Antwort darauf beschießt Kiew weiterhin Donezk.

„Die ukrainischen Streitkräfte schicken sich nicht an, die Positionen aufzugeben, die sie halten“, betonte der Militärexperte und Oberst im Ruhestand Wladimir Popow gegenüber der „NG“. Er präsentiert ein in den sozialen Netzwerken veröffentlichtes Video eines Auftritts des Befehlshabers der Landstreitkräfte der ukrainischen Armee, Generaloberst Alexander Syrskij, der bei einem Treffen mit unterstellten Einheiten an der Front erklärte, dass es die Aufgabe der ukrainischen Armee sei, „die überlegenen Kräfte des Gegners zu schwächen und ihm große Verluste zuzufügen“.

Der Experte ist der Auffassung, dass der Plan der Streitkräfte der Ukraine darin bestehe, am „Tag X die Hauptreserven für den entscheidenden Kampf einzusetzen, die mit Hilfe der NATO formiert worden sind“. Nach seiner Meinung sei gerade dem am 27. März die Sitzung der Führungsriege des ukrainischen Oberkommandierenden, von Wladimir Selenskij unweit von Dnepropetrowsk gewidmet gewesen. „Nach Beginn der Sonderoperation wurde die Tagung der Führungsriege des ukrainischen Oberkommandierenden erstmals so nahe zur Frontlinie durchgeführt“, erklärte Wladimir Popow der „NG“. „Angesichts der zahlreichenden Einschätzungen von Politikern und Experten im Westen über den Beginn einer entscheidenden Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte gegen das Gebiet am Asowschen Meer sind solche Handlungen durchaus erklärbar“. Popow lenkte die Aufmerksamkeit darauf, dass vor der Tagung der Führungsriege Selenskij die Städte Marganez, Nikolajew und Saporoschje, aber auch vordere Stellungen der Streitkräfte der Ukraine im Verwaltungsgebiet Saporoschje besucht hätte. „Das heißt, er ist auf eine Verstärkung und Verteidigung der ukrainischen Grenzen entlang der gesamten Frontlinie aus – vom Gebiet Cherson bis zum Gebiet Charkow“, meint der Experte.

Die Vorbereitung einer großangelegten Offensive durch Kiew belegen auch Angaben, die bestätigen, dass Panzer, gepanzerter Technik und andere Waffen aus der NATO bereits in der Ukraine konzentriert worden und zur Verlegung in deren Ostteil bereit sind. Massenmedien richteten das Augenmerk auf jenen Umstand, dass Wladimir Selenskij im Gespräch mit Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda dem mitgeteilt habe, dass sich die ukrainischen Streitkräfte „auf wichtige Ereignisse“ vorbereiten würden, wobei er nicht präzisierte, worum es geht. In einem SPIEGEL-Beitrag ist davon die Rede, dass „Deutschland der Ukraine bereits rund 40 Schützenpanzer „Marder“ mit einem großen Paket von Waffen und Ersatzteilen übergeben hat… Die genaue Route der Waffenlieferungen hält die Bundesregierung (verständlicherweise – Anmerkung der Redaktion) aufgrund von Sicherheitserwägungen geheim“. Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Verlauf seines Besuches in den Niederlanden diese Angaben faktisch bestätigt. Und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius teilte mit, dass die deutschen Panzer eine „entscheidende Rolle“ an der Ostfront in der Ukraine spielen könnten. „Zusammen mit Schweden und Portugal haben wir die Bereitstellung einer Kampfgruppe abgestimmt. Um diese Zusage zu erfüllen, hat Deutschland sogar vier Panzer mehr geliefert, als anfangs geplant wurde“, unterstrich Pistorius.

Zu den deutschen Panzer kommt eine ganze Kompanie englischer Panzer vom Typ Challenger 2 (14 Stück) hinzu. Und der ukrainische Verteidigungsminister Alexej Resnikow hat bereits ein Video publiziert, in dem er an einer Testfahrt gepanzerter Fahrzeuge teilnimmt, aber auch Großbritannien und dessen Verteidigungsminister für die Übergabe der Gefechtstechnik dankt. „Diese phantastischen Maschinen werden bald die Lösung von Gefechtsaufgaben beginnen“, teilte Resnikow mit.

„Laut Medien-Angaben sollen außer deutschen und englischen Panzern mindestens 60 amerikanische und französische Panzer, aber auch 60 polnische Panzer PT-91 – einst in Polen gebaute sowjetische T-72-Panzer in die Streitkräfte der Ukraine kommen“, betont Popow. Er sagt, dass schon jetzt mindestens 180 bis 200 Panzer aus NATO-Ländern in die Ukraine verlegt worden seien, was der Formierung von mindestens drei Panzerbrigaden gleichkomme, die mit gepanzerter Technik der Allianz -leichten Gefechtsfahrzeugen und Schützenpanzerwagen – verstärkt werden. Unter Berücksichtigung der bereits vorhandenen Reserven würden dieser Gefechtsfahrzeuge reichen, um den Versuch zu unternehmen, einen Schlag gegen Stellungen der Streitkräfte der Russischen Föderation in der Richtung des Asowschen Meeres zu führen. „Als Ablenkungshandlungen kann man Versuche eines Forcierens des Dneprs durch Marine-Einheiten der ukrainischen Streitkräfte mit amerikanischen Schnellbooten erwarten“, spekulierte Popow. „Für eine Verhinderung des Anlandens hat das Kommando der Streitkräfte der Russischen Föderation am linken Ufer des Flusses und entlang der gesamten Linie der Gefechte mit den Streitkräften der Ukraine mehrfach gestaffelte Sprengminen-Sperren und Verteidigungsstellungen angelegt“.